Zu spät nachgedacht
IVON GÖNÜL FREY m Areal rund um die Zugspitzstraße zahlt Mering für die Fehler der gar nicht so weit zurückliegenden Vergangenheit. Der Gemeinderat hätte vor vier Jahren dem Wunsch der Anwohner folgen und einen Bebauungsplan für das Gebiet aufstellen sollen. Dann hätte der Kleinsiedlungscharakter, den Planer Werner Dehm nun so schön analysierte, wirklich bewahrt werden können. Warum die Mehrheit der Räte damals auch noch das Einvernehmen für ein überhaupt nicht ins Viertel passendes Mehrfamilienhaus mit 14 Wohnungen erteilte, versteht irgendwie selbst keiner mehr so richtig. Der Baierberger Ortssprecher schoss in der peinlichen Debatte den Vogel ab mit der Idee, gegen die eigene Entscheidung von damals vor Gericht zu klagen.
Jetzt aber bleibt nur noch Schadensbegrenzung. Beim Mehrfamilienhaus lässt sich lediglich verhindern, dass es noch größer wird, als eh schon genehmigt. Für die anderen Grundstücke kann die Nachverdichtung in vernünftigen Grenzen gehalten werden. Die Anlieger kriegen also den großen Klotz vor die Nase, müssen sich aber selbst an die neuen Beschränkungen halten. Verständlich, wenn diese gefrustet sind. Das wäre nämlich nicht nötig gewesen, wenn die Gemeinderäte beizeiten besser nachgedacht hätten.