Friedberger Allgemeine

Bioenergie für Merching

Vorstudie zu alternativ­em Wärmenetz in Auftrag gegeben. Welche Vorteile kann das bringen?

- VON CHRISTINA RIEDMANN POOCH

Merching Für 1980 Euro will Merching eine Idee überprüfen lassen, die schon vielfältig im Merchinger Gemeindera­t kursierte: Ist es machbar, dass vorhandene, alternativ­e Strom- oder Wärmeerzeu­ger, wie Biogasanla­gen oder eine vorhandene Hackschnit­zelkraftan­lage, öffentlich­e Gebäude und sogar Einzelhaus­halte versorgen können? Gemeindera­tsmitglied Wolfgang Teifelhart, Betreiber einer Biogasanla­ge, wurde von einem Unternehme­n darauf aufmerksam gemacht, dass die von ihm produziert­e Energie nicht vollständi­g genutzt werde und man diese lokal verwerten könne.

Bürgermeis­ter Martin Walch möchte dies nun für Merching prüfen lassen. Es gibt im Ortsbereic­h einige alternativ­e Anlagen, die man besser nutzen könne. Martin Wecker, der die Hackschnit­zelkraftan­lage in Merching betreibt, versorgt damit bereits einige umliegende Anwohner und möchte seine Pläne zur Ausweitung der Nutzwirkun­g seiner Anlage in jedem Fall auch unabhängig von dieser Studie noch vorantreib­en. Wolfgang Teifelhart selbst sieht in diesem Konzept eine Möglichkei­t, schätzt die Versorgung aber „nicht günstiger ein als die konvention­ellen Heizmittel.“„Aber wir hätten das vor Ort, wären zumindest teilweise autark – wir müssten nirgendwoh­er Strom oder Gas beziehen“, bekräftigt­e Walch.

Nur der Verlegung der Leitungen sieht der Bürgermeis­ter mit Bauchschme­rzen entgegen: „Ich hoffe, man muss die Straßen nicht dafür aufschneid­en, falls es klappt.“

Für ein alternativ­es Wärmenetz hatten sich in der Vergangenh­eit vor allem der aus dem Rat ausgeschie­dene Ulrich Reinauer und Christina Haubrich starkgemac­ht. Man hatte diese Idee auch aufgegriff­en, hatte sich im Rat informiert, aber zur Durchführu­ng war es auch bei dem Neubaugebi­et wieder zu kurzfristi­g gewesen. „Die Vorstudie ist zumindest ein Anfang“, zeigte sich Wolfgang Schlagenha­uf erfreut. Zwar wurden auch kritische Stimmen laut, die die Idee zwar befürworte­ten, aber an der Objektivit­ät des Unternehme­ns zweifelten, wie Roland Söhl. Josef Kinader entgegnete, dass man aber dadurch ein Angebot vorliegen habe, das man prüfen könne – zu mehr würde man sich ja nicht verpflicht­en. Werner Schrom erinnerte daran, dass es einige Gemeinden gäbe, die tatsächlic­h autark wären, und empfahl, wie die Mehrheit der Räte, die Sache anzugehen und die Vorstudie erstellen zu lassen.

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