Bioenergie für Merching
Vorstudie zu alternativem Wärmenetz in Auftrag gegeben. Welche Vorteile kann das bringen?
Merching Für 1980 Euro will Merching eine Idee überprüfen lassen, die schon vielfältig im Merchinger Gemeinderat kursierte: Ist es machbar, dass vorhandene, alternative Strom- oder Wärmeerzeuger, wie Biogasanlagen oder eine vorhandene Hackschnitzelkraftanlage, öffentliche Gebäude und sogar Einzelhaushalte versorgen können? Gemeinderatsmitglied Wolfgang Teifelhart, Betreiber einer Biogasanlage, wurde von einem Unternehmen darauf aufmerksam gemacht, dass die von ihm produzierte Energie nicht vollständig genutzt werde und man diese lokal verwerten könne.
Bürgermeister Martin Walch möchte dies nun für Merching prüfen lassen. Es gibt im Ortsbereich einige alternative Anlagen, die man besser nutzen könne. Martin Wecker, der die Hackschnitzelkraftanlage in Merching betreibt, versorgt damit bereits einige umliegende Anwohner und möchte seine Pläne zur Ausweitung der Nutzwirkung seiner Anlage in jedem Fall auch unabhängig von dieser Studie noch vorantreiben. Wolfgang Teifelhart selbst sieht in diesem Konzept eine Möglichkeit, schätzt die Versorgung aber „nicht günstiger ein als die konventionellen Heizmittel.“„Aber wir hätten das vor Ort, wären zumindest teilweise autark – wir müssten nirgendwoher Strom oder Gas beziehen“, bekräftigte Walch.
Nur der Verlegung der Leitungen sieht der Bürgermeister mit Bauchschmerzen entgegen: „Ich hoffe, man muss die Straßen nicht dafür aufschneiden, falls es klappt.“
Für ein alternatives Wärmenetz hatten sich in der Vergangenheit vor allem der aus dem Rat ausgeschiedene Ulrich Reinauer und Christina Haubrich starkgemacht. Man hatte diese Idee auch aufgegriffen, hatte sich im Rat informiert, aber zur Durchführung war es auch bei dem Neubaugebiet wieder zu kurzfristig gewesen. „Die Vorstudie ist zumindest ein Anfang“, zeigte sich Wolfgang Schlagenhauf erfreut. Zwar wurden auch kritische Stimmen laut, die die Idee zwar befürworteten, aber an der Objektivität des Unternehmens zweifelten, wie Roland Söhl. Josef Kinader entgegnete, dass man aber dadurch ein Angebot vorliegen habe, das man prüfen könne – zu mehr würde man sich ja nicht verpflichten. Werner Schrom erinnerte daran, dass es einige Gemeinden gäbe, die tatsächlich autark wären, und empfahl, wie die Mehrheit der Räte, die Sache anzugehen und die Vorstudie erstellen zu lassen.