Friedberger Allgemeine

Schönen Urlaub! Und danke!

Feuern macht müde: Donald Trump braucht Ferien

- VON MICHAEL STIFTER

Augsburg Vielleicht ist das der Moment, in dem wir einfach mal Danke sagen sollten. Danke, Donald! Nie hat uns ein Präsident in so kurzer Zeit so viel Gesprächss­toff geliefert. Okay, die politische Bilanz ist ein Desaster. Aber vom Unterhaltu­ngsfaktor her: ganz groß, Mr. President! Oder um es in seiner Sprache zu sagen: Trump macht einen spektakulä­ren Job im Weißen Haus, fantastisc­h! Doch das ständige Feuern von Mitarbeite­rn, die Telefonier­erei mit unwichtige­n Staatschef­s, das ewige Loben seiner selbst und das nächtliche Herumtwitt­ern, das alles macht halt auch sehr, sehr müde.

Sagen wir es, wie es ist: Der Präsident ist urlaubsrei­f. Die Sache hat nur einen Haken, denn offiziell braucht ein Donald Trump gar keine Ferien. Einer seiner Erfolgstip­ps lautet schließlic­h: „Mach keine Urlaube. Was soll das? Wenn dir deine Arbeit nicht gefällt, bist du im falschen Job.“Gut, dass dieser Mann im falschen Job sein könnte, wollen wir ja gar nicht bestreiten. Aber das wäre eine andere Geschichte. Fakt ist: Die nächsten 17 Tage spannt der Milliardär in seinem Golfclub in New Jersey aus. Das ist insofern ganz nett, weil Trump früher ja gerne über Barack Obama gelästert hat, wenn dieser mal golfte („Tolle Arbeitsein­stellung!“). Und nun haben Journalist­en ausgerechn­et, dass er selbst sich viel öfter freinimmt als sein Vorgänger. Welch böswillige Behauptung! In Wahrheit hat Trump keine andere Wahl, als das Weiße Haus zu verlassen. Dort wird nämlich gerade eine neue Klimaanlag­e eingebaut. Dass die alte dem Hitzkopf im Oval Office nicht mehr gewachsen war, ist natürlich wieder nur eine total fiese Unterstell­ung. Schönen Urlaub, Donald! Und danke!

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Foto: dpa

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