Friedberger Allgemeine

Josefa Dosch feiert ihren 95. Geburtstag

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Kissing Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man es kaum glauben, dass man hier eine 95-Jährige vor sich sitzen hat. Man sieht nämlich eine ältere Dame – schick frisiert, mit elegantem Schmuck, rosigen Wangen und einem strahlende­n Lächeln auf den Lippen. Aber es ist tatsächlic­h so: Am 31. Juli 1922 erblickte Josefa Dosch (geb. Sedlmeir) in Bachern das Licht der Welt. Ihren Mann Anton lernte sie noch vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs kennen. Der Kissinger hatte gerade seine Schwester in Bachern besucht, als er seiner Josefa zum ersten Mal begegnete. Sie war auf der Weide beim Kühehüten. Die beiden unterhielt­en sich ein wenig und später kam er noch bei ihr im Kuhstall vorbei, um ihr seine Adresse für die Frontpost zu geben. Denn am nächsten Tag musste er in den Krieg ziehen. Erst 1946 kam er aus der Gefangensc­haft zurück und gleich am 3. Juni desselben Jahres wurde geheiratet. Die Familie war ihr immer das Wichtigste. Ihre drei Kinder, sechs Enkel und sechs Urenkel hat sie alle um sich herum. Die meisten davon wohnen in Kissing. „Bei Oma war’s immer schön“, sagt Enkelin Sandra Schimpfle, die regelmäßig nach der Oma schaut. Alles, was sie an Hilfe benötigt, wird im Kreise der Familie organisier­t. Mit Leib und Seele war sie Bäuerin. Dabei waren ihr die Kühe immer die liebsten Tiere. Ihr Mann Anton war sein Leben lang politisch aktiv, viele Jahre davon als Gemeinde- und Kreisrat. „Politik hat mich nie sonderlich interessie­rt. Das war Sache meines Mannes. Aber die Friedberge­r Allgemeine, die lese ich jeden Morgen.“Seit 2005 ist sie nun Witwe. Ihr Mann starb ein halbes Jahr vor der Diamantene­n Hochzeit. Im Jahr 2006 erlitt sie einen Oberschenk­elhalsbruc­h. Seitdem ist sie nicht mehr ganz so gut zu Fuß, aber mit ihrem Rollator kommt sie sogar noch sonntags in die Kirche. „Gebetet habe ich schon als junges Mädchen gern, und der christlich­e Glaube war mir immer wichtig“, so die Jubilarin. Was sie besonders gefreut hat, ist, dass die Wandermado­nna, die jede Woche in einem anderen Haus steht, gerade in dieser Woche bei ihr zu Besuch ist. „Man könnte meinen, die Gottesmutt­er wäre extra zum Geburtstag gekommen“, so Pfarrer Alfredo Quintero, der zum Gratuliere­n da war. Am Samstag wird im Kreise der Familie groß gefeiert. 50 geladene Gäste werden kommen.

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Josefa Dosch

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