Friedberger Allgemeine

Entgleiste Party hat Folgen

- VON EVA WEIZENEGGE­R sev@augsburger allgemeine.de

Nachdem die Polizei eine Party mit Pfefferspr­ay beendet hat, beschweren sich Jugendlich­e, das sei zu hart gewesen. Die Polizei sieht das anders.

Dass Jugendlich­e für ihre Rechte einstehen, nicht duckmäuser­isch vor Obrigkeite­n einknicken, ist zunächst eine lobenswert­e Einstellun­g. Wenn aber Polizeibea­mte, die ihren Dienst verrichten und dafür sorgen, dass alle miteinande­r auskommen können, angepöbelt werden, hat das nichts mit Zivilcoura­ge zu tun.

Es mag durchaus sein, dass einzelne Jugendlich­e bei der privaten Party im Tennisheim Wulfertsha­usen, die das Gespräch mit den Beamten gesucht hatten, sich an die Regeln der Höflichkei­t hielten und zu Unrecht Pfefferspr­ay abbekommen haben. Diesen Vorwürfen muss dringend und mit Offenheit nachgegang­en werden. Auch dass sich die Veranstalt­erin der Geburtstag­sfeier noch am selben Tag bei den Nachbarn entschuldi­gt hatte, ist lobenswert. Allein das Verhalten eines 18-Jährigen, der einen Tag nach der Party unter Drogen bei der Polizei in Friedberg erschien, um seinen sichergest­ellten Autoschlüs­sel abzuholen, zeigt die Uneinsicht­igkeit einiger Partygäste.

Dabei hätten die Polizisten sicherlich genug andere Aufgaben, als zweimal zu einer Geburtstag­sfeier anzurücken, nur weil die Musik zu laut ist und die Gäste sich grölend im Freien aufhalten.

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