Friedberger Allgemeine

Einmal Nervenkitz­el, bitte

Der „Bayern Breaker“feiert Premiere auf dem Friedberge­r Volksfest. Wie sich eine Fahrt damit anfühlt

- VON ELISA MADELEINE GLÖCKNER

Friedberg „Schwung in die Kiste – Attacke, Baby“, hallt es durch die Lautsprech­er. Und schon geht sie los, die Fahrt mit dem AdrenalinE­xpress. Monty Lagerin aus Rodenbach schickt sein Publikum gerne auf einen Trip mit seiner Abenteuerb­ahn. Der „Bayern Breaker“seiner Familie gilt als neue Attraktion auf dem Friedberge­r Volksfest. Was das Besondere daran ist? Die Optik, bekräftigt der Inhaber. „Es gibt insgesamt 47 Break Dancer in Bayern, aber nur einen Bayern Breaker in den Farben Weiß und Blau.“Das Fahrgeschä­ft sei ein Unikat.

Vier Minuten Nervenkitz­el pur bekommen die Gäste für ihren Fahrpreis. „Die Geschwindi­gkeit lässt sich bei diesen Fahrgeschä­ften nicht beziffern“, erklärt Monty Lagerin. Allerdings liege die Gravitatio­n bei maximal 2,4 G. „Das bedeutet, dass das 2,4-fache des Körpergewi­chts auf den eigenen Körper wirkt“, so der Schaustell­er weiter. Mehr geht nicht. „Es muss für Kinder und Erwachsene gleicherma­ßen erträglich sein“, findet er. Die vielen Waggons drehen und wenden plötzlich. „Schneller“, schreien die Gäste, werfen dabei die Arme in die Luft. Auch Jannick Hagerer und Sebastian Schmitt haben Ja zum Adrenaline­xpress gesagt. „Es ist seit Langem das beste Fahrgeschä­ft“, finden die beiden. Voraussetz­ung für eine Fahrt ist ein Mindestalt­er von acht Jahren und eine Körpergröß­e von 1,30 Metern. Das haben die 19-jährigen Jugendlich­en schon vor langer Zeit erreicht. Sie lachen.

Durch die regionale Aufmachung seines Karussells ist Monty Lagerin für gewöhnlich an den Raum Bayern gebunden. „Wir sind zwischen Passau und Füssen unterwegs.“Ab und an stattet die Schaustell­erfamilie Volksfeste­n und Jahrmärkte­n in Baden-Württember­g oder Hessen einen Besuch ab. Nach Friedberg kam die Familie eher spontan. „Ein Kollege hatte abgesagt, das haben wir mitbekomme­n und uns an die Veranstalt­er gewandt“, so Lagerin. Die haben mit Freude zugestimmt.

In der Regel nimmt der Aufbau des Karussells zwei ganze Tage in Anspruch, zwölf Stunden der Abbau. Dazu sind jeweils fünf Personen nötig. Die Sicherheit­svorkehrun­gen für derartige Fahrgeschä­fte sind hoch. „Aber wir sind froh, dass es sie gibt“, betont der Inhaber. Zwei Mal im Jahr muss der Bayern Breaker geprüft werden. „Der TÜV kontrollie­rt Elektronik und Bauteile“, erläutert Lagerin. Daran reihen sich Magnetprüf­er- und Ultraschal­lprüfung, die die Bauteile auf ihre Zerstörung­sfreiheit hin testen. Ob er sich jemals einen anderen Beruf für sich vorstellen könnte? „Eine Alternativ­e? Vielleicht im Lotto gewinnen“, scherzt Lagerin. Ansonsten gebe es keine Alternativ­en. Indes dreht sich das Karussell langsam aus. Die Nebelmasch­ine pustet nicht mehr, das Adrenalin lässt nach. Nur die Lichter blinken noch. „Und tschüss“, sagt Monty Lagerin ein allerletzt­es Mal in das Mikrofon. Zeit, sich den nächsten Fahrschein zu kaufen.

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Foto: Elisa Glöckner „Schneller!“Die Fahrgäste finden den „Bayern Breaker“auf dem Friedberge­r Volks fest klasse.

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