Der Älteste bewältigt die größte Anstrengung
Wolfgang Geiger stellt sich in Frankfurt dem Wettkampf über die Langdistanz. Der 68 Jahre alte Kissinger nötigt mit einer unglaublichen Leistung allen Respekt ab
Mering/Frankfurt Der RSC Mering kann auf einen ereignisreichen und sportlich sehr erfolgreichen Monat Juli zurückblicken. Vor allem die mit Fachwart Roland Teufel neu gegründete Triathlon-Sparte sorgte abermals für Aufsehen beim Meringer Radsportverein.
An nicht weniger als acht Wettkämpfen haben die Sportler im Juli mit großem Spaß teilgenommen und dabei viel Schweiß vergossen. Ähnlich wie bei den „reinen“Rennradfahrern ist auch bei den Triathleten vom Neueinsteiger bis zum erfahrenen Wettkämpfer alles beim RSC Mering vertreten.
So hat sich zum Beispiel Vereinsgründer Richard Weiss dieses Jahr das Ziel „Triathlon Mitteldistanz“gesetzt. Auf seinem Weg zu seinem Saisonziel im September, wo er in Portugal beim „70.3 Ironman“in Cascais starten will, machte er auf der olympischen Distanz (1,5 Kilometer Schwimmen, 46 Kilometer Radfahren und zehn Kilometer Laufen) beim Triathlon in Karlsfeld erste Wettkampferfahrungen.
Beim vor Kurzem stattgefundenen Augsburger Kuhsee-Triathlon lief es mit Platz neun in seiner Altersklasse bereits richtig gut und so kann er seinem Ziel optimistisch entgegenfiebern.
Die bereits Erfahreneren unter den Meringer Triathleten ließen mit einigen Podestplätzen und zahlreichen Top-Platzierungen aufhorchen.
So zum Beispiel Christian Ohantel. Das langjährige RSC-Mitglied ging im Juli in Ottobeuren und Schongau an den Start. Bei letzterem Wettkampf schaffte er einen hervorragenden zweiten Platz in seiner Altersklasse. Roland Teufel, Fachwart der Triathlon-Sparte des RSC Mering kommt nach längerer Wettkampfpause auch immer mehr in Fahrt. In Karlsfeld und Erlangen den Start gegangen, zeigte der erfahrene Sportler ebenfalls sehr gute Leistungen. In Erlangen verpasste der ehemalige Ironman-Hawai-Finisher mit Platz vier knapp das Po- dest in seiner Altersklasse. Des Weiteren ließ es Hendrik Lenhart beim Sprint-Triathlon in Zusmarshausen mit einem tollen zweiten Platz in seiner Altersklasse ebenfalls ordentan lich krachen. Hier galt es, im „Anschlagtempo“schnellstmöglich 700 Meter Schwimmen, 23 Kilometer Radfahren und fünf Kilometer Laufen zu absolvieren.
Herauszuheben unter den Meringer Triathleten ist jedoch zweifelsohne ein Sportler, auf den das Motto „Höre nie auf anzufangen und fange nie an aufzuhören“wie die Faust aufs Auge passt. Die Rede ist von dem – auf dem Papier – ältesten RSC-Mitglied Wolfgang Geiger.
Für gewöhnlich beginnt für die ambitionierteren Radsportler des Vereins ab Anfang November die Vorbereitung für die kommende Wettkampf Saison. Jeder der „Wintersportler“geht mit seinen persönlichen Zielen in die Vorbereitung und motiviert sich so auch bei manchmal widrigen Bedingungen auf das Rad zu steigen oder die Laufschuhe zu schnüren.
Bei dem 65-jährigen Kissinger hieß das Ziel „Frankfurt Ironman Langdistanz“, was unter den durchweg jüngeren Sportlern gleichzeitig höchste Bewunderung und Respekt auslöste. „Eigentlich hatte keiner Zweifel, dass Wolfgang das nicht schafft“, so der Vorsitzende des RSC Mering, Stefan Effenberger. „Und dennoch war ich wie viele andere RSC Mitglieder am Wettkampftag in Gedanken bei ihm“, meinte der RSC-Vorsitzende.
Alle Meringer hofften, dass er die Herausforderung 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42 Kilometer Laufen ohne zu großen Kampf und mit vielen positiven Glücksmomenten über die Bühne bringen würde. Und Wolfgang Geiger schaffte es. Nach 1:32 Stunden Schwimmen, 5:45 Stunden auf dem Rad und nach 4:30 Stunden Laufen kam er ins Ziel und er hatte es damit am Ende „nicht nur geschafft“.
Unter 2170 Männern kam er mit seiner Endzeit von 12:01 Stunden auf Gesamtplatz 1388, erschöpft, aber mächtig glücklich und stolz ins Ziel. In seiner Altersklasse M65 schaffte es Wolfgang Geiger mit dieser super Zeit auf einen phänomenalen vierten Platz.