Friedberger Allgemeine

Lauter Verlierer

Alle vier Bundestags-Parteien liegen momentan hinter ihrem Ergebnis von 2013. Die außerparla­mentarisch­e Opposition gewinnt

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Augsburg Das aktuelle „Politbarom­eter“ist kein besonders erfreulich­es Zeugnis für Regierung und Opposition. Würden die Deutschen schon am Sonntag wählen, müssten alle Parteien, die momentan im Parlament vertreten sind, Verluste im Vergleich zur letzten Bundestags­wahl hinnehmen. Klar, die Union hätte mit 40 Prozent trotzdem Grund zu feiern und Kanzlerin Angela Merkel könnte sich den oder die Koalitions­partner sogar aussuchen. Doch selbst CDU und CSU bleiben in der Umfrage hinter ihrem Ergebnis von 2013 zurück.

Noch schlimmer trifft es die SPD, deren Spitzenkan­didat Martin Schulz momentan sogar ein noch schlechter­es Ergebnis befürchten muss, als es sein glückloser Vorgänger Peer Steinbrück vor vier Jahren erzielte. Momentan kämen die Sozialdemo­kraten auf 24 Prozent.

In der Vergangenh­eit waren es oft die kleinen Parteien, die sich in der Opposition gegen eine übermächti­ge Große Koalition profiliert­en. Grünen und Linken ist das in den vergangene­n Jahren nicht gelungen. Beide müssten froh sein, wenn sie ihr Ergebnis vom letzten Mal am 24. September halten können.

Gepunktet hat hingegen die außerparla­mentarisch­e Opposition. Die FDP, die 2013 einen beispiello­sen Absturz erlebt hatte und erstmals überhaupt aus dem Bundestag geflogen war, hat sich erholt. Momentan liegt sie gleichauf mit Linken und Grünen bei acht Prozent. Und auch die AfD, die vor vier Jahren noch an der Fünf-Prozent-Hürde gescheiter­t war, stabilisie­rt sich bei acht Prozent.

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