Friedberger Allgemeine

Panther hebeln den Gegner aus

Beim Dolomiten-Cup in Südtirol zieht der DEL-Klub aus Augsburg souverän ins Finale ein. Der Erfolg gegen den französisc­hen Meister aus Gap ist zunächst ein hartes Stück Arbeit, fällt letztlich aber hoch aus

- AUS SÜDTIROL BERICHTET MILAN SAKO

Berge, Sonnensche­in und Eishockey – das ist die Mixtur, die die Panther seit einigen Jahren in der Vorbereitu­ng bevorzugen. Zum fünften Mal startet die Mannschaft aus der Deutschen Eishockey-Liga beim Dolomiten-Cup in Neumarkt. Zum Auftakt des hochkaräti­gen internatio­nalen Vergleichs traf das Team von Trainer Mike Stewart am Freitagabe­nd auf Les Rapaces de Gap. Das Duell zwischen dem letztjähri­gen DEL-Viertelfin­alisten und dem französisc­hen Meister entschied Augsburg eindeutig mit 5:1 (2:1, 0:0, 3:0) für sich. Stewart war einverstan­den mit dem ersten Test: „Wir wollten hinten stabil stehen und vorne den Gegner mit Tempo unter Druck setzen. Das habe ich gesehen.“

Die kuschelige Würth-Arena von Neumarkt mit lediglich einer Tribüne auf der Ostseite war fest in Augsburger Hand. Rund 350 AEVAnhänge­r unter den 1000 Zuschauern sorgten für Heimspiel-Atmosphäre. Die „Rollis“spannten ihr Transparen­t auf und feuerten wie die übrigen Panther-Ausflügler ihr Team an. Stewart bot vier Verteidige­rpaare und Sturmreihe­n auf. Aber auch AEV-Nachwuchst­alent Marco Sternheime­r durfte ab dem zweiten Drittel sporadisch gegen „echte Männer“spielen, wie es der Panther-Coach formuliert. Im Panther-Dress fehlte Torjäger Trevor Parkes. Der Kanadier ist zu einem Olympia-Vorbereitu­ngsturnier der kanadische­n Nationalma­nnschaft nach St. Petersburg geflogen.

Die ersten Akzente setzten die Augsburger. Spielmache­r Drew LeBlanc verwandelt­e einen Querpass von Verteidige­r Scott Valentine früh zum 1:0 (3.). Nur neun Minuten später erhöhte Augsburg auf 2:0. Matt White, einziger Neuzugang auf der Ausländerp­osition, arbeitete unermüdlic­h vor dem gegnerisch­en Tor und traf. Der Amerikaner deutete mit zwei Treffern in seinem ersten AEV-Spiel an, dass er der erhoffte Ersatz für den nach Köln abgewander­ten Torjäger Ben Hanowski werden kann.

Schlussman­n Ben Meisner hielt glänzend, das 1:2 (16.) ging dennoch hundertpro­zentig auf sein Konto. Der Kanadier wollte die Scheibe passen, wartete jedoch so lange, bis Maurin Bouvet den Puck über die Linie stocherte. Gap erwies sich als unangenehm­er Kontrahent. Immerhin sind die Raubvögel mit sechs Kanadiern und fünf Amerikaner­n auf den Ausländerp­ositionen ähnlich stark besetzt wie die Panther und starten außerdem in der Champions Hockey League. Die AEV-Profis setzten mit bekannten Tugenden dagegen: harten Körperchec­ks von Brady Lamb oder Arvids Rekis. Im Sturm ließen die AEV-Angreifer mit ihrem Forechecki­ng die Franzosen kaum Luft holen – „PantherHoc­key“, wie es Stewart nennt.

Nach einem torlosen zweiten Drittel erhöhten Verteidige­r Gabe Guentzel per Weitschuss und White im ersten AEV-Überzahlsp­iel der gestrigen Partie auf 4:1. Verteidige­r Mark Cundari zeigte beim 5:1 sowohl Übersicht wie auch seine überragend­e Technik.

Mit dem Erfolg am Freitag stehen die Panther wieder im Finale des Dolomiten-Cups (Sonntag, 20 Uhr). Dort wartet der Sieger des SamstagSpi­els zwischen Nürnberg und dem Schweizer Meister EV Zug. Im Vorjahr gewannen die AEV-Profis im Endspiel mit 4:2 gegen die Franken. Die Augsburger können sich mit dem vierten Erfolg zum Rekordsieg­er in Südtirol küren. Es wäre ein bescheiden­er Europa-Titel, aber für Mike Stewart zählen Einsatz und Sieg – beides sahen der PantherCoa­ch und 350 gut gelaunte Eishockey-Ausflügler aus Augsburg. Panther Meisner – Valentine, Lamb; Cun dari, Tölzer; Guentzel, Sezemsky; Dinger, Rekis – Trevelyan, LeBlanc, Thiel; Davies, Trupp, White; Holzmann, Stieler, Schmölz; Polaczek, Kretschman­n, Hafenricht­er; Sternheime­r Tore 1:0 (3.) LeBlanc (Valentine), 2:0 (12.) White (Trupp), 2:1 (16.) Bouvet, 3:1 (43.) Guentzel (Schmölz), 4:1 (46.) White, 5:1 (53.) Cundari

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