Friedberger Allgemeine

Einbrecher kamen schon zum dritten Mal

Kriminalit­ät Sie schlugen mit einem Kanaldecke­l die Glastür des Geschäfts in Stadtberge­n ein und nahmen Hunderte Brillen und teure Geräte mit. Inhaberin Lena Gronde schätzt den Schaden auf etwa 150 000 Euro. Sie ist fassungslo­s

- VON MANUELA BAUER Foto: Marcus Merk

Stadtberge­n Von der Eingangstü­r ist nur noch der rote Rahmen übrig. Glassplitt­er liegen auf dem Teppich im Laden und auf dem Gehweg davor. Ein Arbeiter repariert die Schiebetür notdürftig. Lena Gronde steht fassungslo­s daneben. Es ist bereits das dritte Mal, dass in ihr Optikerges­chäft in Stadtberge­n eingebroch­en wurde. Das dritte Mal innerhalb von nicht mal zwei Monaten. Der Schaden ist enorm – und ihre Unsicherhe­it auch. Sie fragt sich nicht nur: Wer sind die Täter? Sondern jetzt auch: Wann kommen sie wieder?

Den Laden im Stadtberge­r Gewerbegeb­iet gibt es seit 2013. Vor gut sechs Wochen, in der Nacht zum 28. Juni, wurde zum ersten Mal eingebroch­en. Da nahmen die Täter 450 Brillen mit, berichtet Inhaberin Lena Gronde. Und sie vermutet, dass die Unbekannte­n damals den Laden ausgekunds­chaftet haben. Denn nur zwei Wochen später kam der nächste Alarm: in der Nacht auf den 12. Juli. Dieses Mal klauten die Diebe Geräte im Wert von etwa 50000 Euro. Darunter Apparate, mit denen Optiker die Sehstärke und den Augeninnen­druck messen können. Und eine sogenannte Funduskame­ra, mit denen sie den Augenhinte­rgrund untersuche­n.

Jedes Mal haben die Geschäftsl­eute die Tür reparieren lassen, den Laden sauber gemacht, Brillen und Geräte wiederbesc­hafft. In der Nacht auf Freitag passierte es dann

Die bange Frage lautet: Wann kommen sie womöglich wieder?

schon wieder: der dritte Einbruch. Diesmal verschwand­en wohl mehrere Brillen und zwei der Geräte, die erst nach dem vorherigen Diebstahl ersetzt worden waren.

Nicht nur deshalb glaubt Lena Gronde: „Das müssen immer die Gleichen gewesen sein, die kennen sich hier aus.“Und sie beschleich­t ein ungutes Gefühl, ja Angst: „Wir fühlen uns unsicher und beobachtet.“In allen drei Fällen gingen die Täter gleich vor: Sie hoben einen Kanaldecke­l aus der Straße vor dem Haus und warfen damit die gläserne Eingangstü­r ein – obwohl diese ein doppeltes Sicherheit­sglas hat, betont Gronde. An diesem Freitag kamen sie gegen 2 Uhr. „Nur neun Minuten nach dem automatisc­hen Alarm waren Feuerwehr und Polizei da und haben das Gebäude umstellt, aber die Täter waren schon weg“, erzählt sie. Gestern waren Handwerker nun damit beschäftig­t, die zerstörte Tür mit einer Metallplat­te zu sichern. Der Betrieb muss weitergehe­n, Kunden gehen auch an diesem Tag ein und aus.

Schon nach den ersten beiden Vorfällen in Stadtberge­n haben sie auch in den anderen Filialen in Schwabmünc­hen und Bobingen Technik und Überwachun­g aufgerüste­t, erzählt Lena Gronde. Das Problem in Stadtberge­n sei auch die Lage: Im Gewerbegeb­iet ist nachts kaum etwas los, da bleiben die Täter recht ungestört.

Auch wenn am Tag nach dem dritten Einbruch der genaue Schaden noch nicht klar ist: Insgesamt hatte die Beute der drei Einbrüche wohl einen Wert von etwa 150000 Euro, schätzt Lena Gronde. Plus Reparatur- und Nachrüstun­gskosten. Die Augsburger Kriminalpo­lizei hat die Ermittlung­en übernommen. So sicher wie die Optikerin ist sich Polizeispr­echer Siegfried Hartmann nicht, dass dreimal die gleichen Täter zuschlugen. „Aber die Zusammenhä­nge werden natürlich geprüft.“

Bleibt noch die Frage, wer eigentlich hunderte Brillen und teure SpeAugsbur­g,

zialgeräte brauchen kann. Gronde schätzt, dass sie auf dem Schwarzmar­kt weiterverk­auft werden. „Die sind bestimmt nicht mehr in Deutschlan­d.“Einbrüche mit ähnlicher Beute gibt es in Bayern immer wieder. Lena Gronde hofft freilich, dass ihr Laden nun verschont bleibt.

Hinweise Zeugen sollen sich bei der Kripo Augsburg unter der Telefonnum mer 0821/323 3810 melden.

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Zum dritten Mal innerhalb kurzer Zeit hat Lena Gronde in ihrem Optik Geschäft in Stadtberge­n die Spuren eines Einbruchs be seitigt. Sie fragt sich: Waren es immer dieselben Täter? Und sie hat Angst: Kommen sie wieder?

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