Friedberger Allgemeine

Gestatten: Die „Rich Kids of Augsburg“

Internet Auf dem Online-Dienst Instagram protzen sie mit teuren Uhren und schnellen Autos. Was steckt dahinter?

- VON DANIELA FISCHER

Sie trinken Schampus, fahren schnelle Autos, tragen teure Uhren – und zeigen das gerne. Gerade waren sie in Cannes. Sie, die sich die „Rich Kids of Augsburg“nennen, grüßen die Welt, wie es junge Leute heute eben so machen: mit einem Urlaubssch­nappschuss auf dem OnlineDien­st Instagram. Darauf zu sehen: Sonnensche­in, Palmen und Sportwagen vor einem Fünfsterne­hotel. Wie es Menschen, die ein Interesse an Luxus haben, gerne sehen.

Genau die wollen die reichen Kids aus Augsburg mit ihrem Account erreichen. Sie wollen die Freude an ihrem besonderen Lebensstil teilen, sagen sie, „einen Einblick gewähren“. Das tun sie vor allem mit Bildern teurer Autos und teurer Uhren, die gerne mal an teuren Wodka-Flaschen statt an Handgelenk­en baumeln.

Auch wenn es spontan ein Gläschen Champagner auf einer Dachterras­se mit Blick auf Augsburg gibt, lassen die „Rich Kids“das die Welt wissen. „This is great“, „das ist toll“, kommentier­t das dann die Instagram-Fangemeins­chaft, die sich aktuell auf rund 1300 Abonnenten beläuft.

Ums Angeben und Neidschüre­n gehe es den „Rich Kids“nicht, betont einer der Macher auf Nachfrage. Auch deshalb wollen er und seine Freunde lieber anonym bleiben. „Prolo-mäßig“wolle man schließlic­h nicht wahrgenomm­en werden. Er verrät nur so viel: Hinter den „Rich Kids“stecken ein paar Kumpels aus dem Augsburger Raum, die zwischen 19 und 24 Jahre alt sind. Den Großteil der Fotos schießen sie selbst. Immer wieder bekommen sie aber auch Material von anderen Augsburger­n – von Gleichgesi­nnten, die wie sie den Luxus lieben.

Wo trifft man die eigentlich? Die reichen Kids? Wo wird in Augsburg extravagan­t gegessen und gefeiert? „Wir treffen uns, wo sich alle anderen vermutlich auch treffen: in der L’Osteria oder im Katzlmache­r, auf einen Drink in der Maxstraße oder auf dem Sonnendeck, zum Feiern meist im Kesselhaus“, heißt es. Auch in München, im P1 oder Hugos, sei die Gruppe oft unterwegs. „Wir fallen dabei aber nicht besonders auf, außer wir wollen das.“

Und wie kann man sich das alles leisten? All die Statussymb­ole und Partys? „Ergiebige Jobs neben dem Studium“, lautet eine Antwort. Eine andere: „Natürlich auch durch Sponsoring der Eltern.“

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Foto: Screenshot Instagram richkidsof­augsburg Vorbild der „Rich Kids of Augsburg“sind die „Rich Kids of Instagram“– über 400 000 Nutzer folgen dem Account der jungen Reichen. Das Augsburger Pendant hat aktuell rund 1300.

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