Augsburg lässt’s beim Plärrer krachen
Volksfest Auf eine große Attraktion hofften die Organisatoren vergeblich, dennoch gibt es drei neue Fahrgeschäfte. Zum Festumzug haben sich über 2000 Teilnehmer angemeldet – darunter auch viele prominente Politiker
Zum Auftakt des Herbstplärrers hat sich prominenter Besuch angekündigt: Sowohl Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU), Grünen-Politikerin Claudia Roth als auch der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) werden am Plärrerumzug am Samstag, 26. August, teilnehmen. Daneben sind unter anderem die beiden Staatssekretäre Johannes Hintersberger (CSU) und Franz Josef Pschierer (CSU) mit von der Partie. „Das hat natürlich mit der diesjährigen Bundestagswahl im September zu tun“, sagt Ordnungsreferent Dirk Wurm (SPD). Er kündigte auch die neue SPD-Landesvorsitzende Natascha Kohnen an. Daneben haben sich viele weitere Teilnehmer angemeldet.
Andreas Schlachta, Organisator des Plärrerumzugs, kündigte 100 Gruppen und insgesamt 2270 Teilnehmer für den Umzug an, der um 12.30 Uhr auf der Maxstraße beginnt und über Rathausplatz, Karolinenstraße, Karlstraße, Volkhartstraße und Langenmantelstraße auf das Plärrergelände führt. „Verkehrsteilnehmer sollten diese Strecke meiden, da es zu Verkehrsbehinderungen kommen wird“, sagte Schlachta. Allein der Festumzug benötigt an jeder Stelle, an der er vorbeikommt, eine Stunde. „Aufgrund der diesjährigen Sicherheitsvorkehrungen vielleicht noch länger.“
Der Festumzug wird von der Polizei gesichert. Ein Kraftakt, da der Umzug in diesem Jahr mit dem ersten Heimspiel des FC Augsburg zusammenfällt. Unterstützung erhält die Polizei vom Ordnungsdienst ACO, THW, freiwilligen Feuerwehren und anderen Hilfsdiensten, die mit ihren Fahrzeugen die Zufahrten zur Umzugsstrecke sperren. „So kann niemand auf die Strecke fahren, der nicht soll. Auch die Zufahrten des Plärrergeländes werden wieder gesichert sein. Rettungsfahrzeuge erhalten dort schnellen Zugang, andere dagegen nicht“, sagte Robert Kühnel, der stellvertretende Chef der Innenstadt-Polizei.
Daneben wird es am Eingang zum Plärrer auch wieder Taschenkontrollen geben. Kühnel: „Rucksäcke und große Taschen sollte am besten gar niemand mitbringen.“Erstmals werde auf dem Plärrer auch die Frage „Ist Luisa hier?“zu hören sein. Seit mehreren Monaten ist sie in vielen Augsburger Klubs und Kneipen als Hilfsangebot bekannt. Mit dieser Frage können sich Frauen auf dem Plärrer, die sich im Bierzelt oder an Fahrgeschäften bedrängt oder belästigt fühlen, an das Personal wenden und bekommen diskret Hilfe. „Die Mitarbeiter bringen die Frauen dann zur fiktiven Luisa und ha-
sie so auf elegante Weise aus der Situation gebracht. Es ist eine niederschwellige Hilfe für einen Vorfall, der noch zu keiner Strafhandlung zählt“, so Kühnel. Die Polizei werde wieder deutlich Präsenz zeigen. „Denn der Plärrer ist nicht nur Schwabens größtes Volksfest, sondern auch das sicherste. Und das soll so bleiben“, sagte Kühnel.
Damit es wieder das „schönste“
Volksfest wird, dafür sorgen Werner Kaufmann vom Marktamt und die Schausteller. Eine schlechte Nachricht gibt es aber: „Wir sind traurig, dass es beim Herbstplärrer nicht mit der großen Achterbahn geklappt hat. Mit zwei Loopings wäre sie über die gesamte Breite des Platzes gegangen“, sagte Kaufmann. Doch die Stadt werde sich weiter um das Fahrgeschäft bemüben
hen, versprach Ordnungsreferent Dirk Wurm: „Von diesen großen Achterbahnen gibt es nicht so viele in Deutschland. Sie benötigen mehrere Anschlussplätze in einer Region, damit sich die Anfahrt lohnt. Das war diesmal nicht der Fall.“
Dennoch konnte Wurm neben den beliebten Klassikern wie Break Dance, Top Spin, Flipper, Wellenflug oder Leopardenspur auch drei
Neuheiten für den Herbstplärrer ankündigen: Die Achterbahn „Berg und Tal“bietet auf 420 Metern Fahrlänge Spaß für die ganze Familie. Beim Fahrgeschäft „Phönix“beginnen bei schnellen Drehbewegungen die frei schwingenden Gondeln bis zum Überschlag zu schaukeln. „Professor Spaß“ist ein Laufgeschäft mit themenreicher Innenausstattung.