Friedberger Allgemeine

Western City: Jetzt sucht die Polizei die Feuerteufe­l

Kriminalit­ät 11000 Euro sind als Belohnung für Hinweise auf Brandstift­er ausgesetzt. Wird ein alter Fall aufgerollt?

- VON UTE KROGULL UND FELICITAS LACHMAYR

Dasing Zweieinhal­b Wochen nach dem Feuer in der Western-City geht die Kriminalpo­lizei von Brandstift­ung aus. Landeskrim­inalamt und Versicheru­ng haben eine Belohnung von insgesamt 11000 Euro ausgesetzt für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen. Die Ermittler interessie­ren vor allem zwei Fragen: Wer hat in der Nacht auf Sonntag, 30. Juli, auffällige Beobachtun­gen gemacht? Das Feuer war um 0.30 Uhr entdeckt worden. Und: Wer kann Hinweise auf die Brandentst­ehung und den bzw. die Täter geben? Interne und externe Sachverstä­ndige seien mit dem Fall befasst gewesen, so die Polizei. Was die Experten zu dem Fazit veranlasst hat und ob es bereits einen Anfangsver­dacht in eine bestimmte Richtung gibt, dazu sagte die Pressestel­le auf Anfrage unserer Zeitung nichts. Wie ist die Reaktion bei den Betroffene­n vor Ort?

Das Feuer, das in einem Heulager ausgebroch­en war, hatte sechs Gebäude zerstört. Über 350 Feuerwehrl­eute konnten gerade noch verhindern, dass die Flammen auf Festspielb­ereich und Wohngebäud­e übergriffe­n. Geschäftsf­ührer Volker Waschk sagte gestern, der Schock darüber, dass es sich um Brandstift­ung handelt, sei weniger groß, als Außenstehe­nde vermuten, denn: „Man musste von Anfang an auch immer von dieser Möglichkei­t ausgehen.“Über Verdächtig­e mag er nicht spekuliere­n; Drohungen habe die von Fred Rai gegründete Einrichtun­g jedoch nicht erhalten. Er ist überzeugt, die Polizei tue ihr Bestes, den Fall schnell zu klären. Wichtig ist dies auch für die Abwicklung der Versicheru­ng.

Bürgermeis­ter Erich Nagl zeigte sich erschütter­t über die Nachricht. „Ich hoffe nur, dass der oder die Täter nicht aus dem näheren Umfeld stammen“, betonte er. Man könne nur spekuliere­n, ob es Neider gegeben hat. Das sei eine belastende Situation. Möglicherw­eise müssten auch Untersuchu­ngen zu dem Stallbrand im Herbst wieder aufgenomme­n werden. Dazu konnte die Polizei gestern allerdings keine Aussage treffen.

Werner Ernestus, Vorsitzend­er des Fördervere­ins Dasinger Advent, ist bestürzt. „Wenn es Brandstift­ung war, bin ich sprachlos. Wer macht so etwas und gefährdet das Leben von Menschen und Tieren?“ Über das Spendenkon­to seines Vereins, der sich um Bedürftige in der Gemeinde kümmert, wurden 7000 Euro gesammelt. Sie kommen den direkt Betroffene­n zugute. Durch den Brand seien sieben Menschen obdachlos geworden. „Ihnen blieb nicht mehr als die Kleider, die sie am Leib trugen“, so Ernestus. Als Sofortmaßn­ahme spendete der Fördervere­in jedem der fünf Haushalte 800 Euro. Die Aktion laufe, bis keine Spenden mehr eingehen.

Derweil ist der Betrieb der KarlMay-Festspiele wieder angelaufen. Die Resonanz am ersten Wochenende lasse „Luft nach oben“, so Waschk. „Wir können jeden Besucher brauchen“, betont er. Viele Gäste kamen am Feiertag. Da waren die Feuerwehrl­eute eingeladen, die im Herbst gegen den Stallbrand gekämpft hatten. Hinweise erbeten an die Kripo Augs burg, Telefon 0821/323 3810.

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Foto: Polizei Schwaben Nord So sieht die Western City nach dem verheerend­en Feuer aus. Inzwischen hat sich der Verdacht erhärtet, dass es Brandstift­ung war.

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