Treffpunkt der Welten
In Neuseeland gibt es einen besonderen Ort: Bei Kap Reinga treffen sich zwei Meere und die Geister verabschieden sich für immer
Das Kap am nördlichsten Punkt von Neuseeland ist ein magischer, faszinierender Ort. Auf den felsigen Klippen wächst grünes Gras und das einzige Gebäude weit und breit ist ein hundert Jahre alter Leuchtturm. Jeden Tag kommen Busse an und spucken Touristen aus, die unbedingt „Cape Reinga“sehen wollen.
Wenn du selbst einmal auf den Klippen stehst, verstehst du auch, warum: Denn von dort sieht man, wie der Pazifische Ozean, der sich östlich von Neuseeland erstreckt, und die Tasmansee, die an die westliche Küste grenzt, sich vermischen. Du erkennst richtig, wie die Wassermassen der beiden Meere aufeinandertreffen.
Das Wasser hat unterschiedliche Farben
Denn das Wasser des Pazifischen Ozeans ist dunkler, das Wasser der Tasmansee ist eher blau-grün. Dort, wo sich die beiden Gewässer treffen, schäumt das Wasser und die Trennlinie verliert sich erst im Horizont. Für die Maoris, die Ureinwohner von Neuseeland, ist der Ort aber noch viel mehr als ein Naturschauspiel. Das verrät schon der Name: Denn „Reinga“stammt vom maorischen Te Rerenga Wairua ab. Und das bedeutet übersetzt: Absprungplatz der Geister.
Das ist so etwas wie das Paradies
Die Maoris sind ein sehr spirituelles Volk. Sie glauben, dass der Geist eines Menschen nach dem Tod zurück nach Hawaiki kehrt. Das ist so etwas wie das Paradies. Und um dorthin zu gelangen, starten die Seelen in der Vorstellung der Maori ihre Reise am Kap Reinga. Für sie ist das Kap heilig. Kein Wunder, denn der magische Ort fühlt sich ein bisschen an wie das Ende der Welt.