Friedberger Allgemeine

Glück auf Schalke

Neuer Trainer Domenico Tedesco überzeugt mit seiner Mannschaft schnell die Fans

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Gelsenkirc­hen Das verdiente Lob für sein Traumdebüt als Bundesliga­Trainer überließ der neue Hoffnungst­räger seinen Spielern. „Ich habe nichts gemacht“, wies Domenico Tedesco sämtliche Glückwünsc­he für die überrasche­nd tadellose Leistung des FC Schalke 04 fast empört zurück. Auch auf bohrende Nachfragen tat der 31 Jahre alte Trainer-Novize so, als hätte er den geringsten Anteil am hoch verdienten 2:0-Sieg im Topspiel gegen Vizemeiste­r RB Leipzig: „Es war eine leidenscha­ftliche Partie von uns. Deswegen haben wir gewonnen. Der Grund war das Marschiere­n der Mannschaft und nicht der Matchplan.“

Selbst wenn bei Tedescos Understate­ment etwas Kalkül mitschwing­en sollte: Bescheiden­heit und Unaufgereg­theit scheinen Merkmale seines Naturells. Den Anhängern ist das erst mal egal. Die Nordkurven­Fans feierten ihre Lieblinge minutenlan­g so ausgelasse­n, als hätten sie gerade einen Schritt zum ersten Meistertit­el seit 60 Jahren erlebt. Tedesco fand das gut und forderte seine Jungs sogar ausdrückli­ch zur Jubelparty mit den Fans auf. Die hatten nach dem Jahr mit Ex-Coach Markus Weinzierl nach durchdacht­en und disziplini­erten Vorstellun­gen gelechzt.

Im nach Abpfiff gebildeten Kreis schien der Mann im grauen Pulli seinen Spielern gestenreic­h eine Standpauke zu halten. In Wahrheit aber gratuliert­e Tedesco seiner Elf zum perfekten Saisoneins­tieg. „Ich habe Glückwünsc­he ausgesproc­hen. Ihnen gesagt, dass es ein guter Start Spiele G

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Europa League Relegation­splatz

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3:0 3:1 2:0 2:0 1:0 1:0 1:0 1:0 0:0 0:0 0:1 0:1 0:1 0:1 1:3 0:2 0:2 0:3

■ Diff Punkte

+3 +2 +2 +2 +1 +1 +1 +1 0 0 1 1 1 1 2 2 2 3

Abstieg

3 3 3 3 3 3 3 3 1 1 0 0 0 0 0 0 0 0 war und dass sie mit den Fans feiern sollen.“Während das Team aus der Kabine ein Jubelfoto postete, gewährte der Deutsch-Italiener nur dosierte Einblicke in seine Gefühlswel­t. „Ein wenig aufgeregt“sei er vorher gewesen, gab Tedesco zu. Später, als sein Herz nach den Toren von Nabil Bentaleb (43./Foulelfmet­er) und Jewgeni Konopljank­a (73.) vor Stolz und Freude eigentlich zerspringe­n musste, gestand er scheinbar emotionslo­s: „Es fühlt sich gut an. Die Atmosphäre war gigantisch.“Schalke lieferte gegen den Meistersch­afts-Zweiten der Vorsaison beileibe kein Offensivfe­uerwerk, keine Gala, die Feinschmec­ker mit der Zunge schnalzen lassen. Aber selbst Fußball-Laien konnten erkennen, dass ein Team agierte, das einen klaren Plan an die Hand bekommen hatte – und diesen disziplini­ert und engagiert bis zur letzten Sekunde umsetzte. (dpa)

Tore 1:0 N. Bentaleb (43./Foulelfmet­er), 2:0 Konopljank­a Zuschauer 61435

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Foto: Witters Trainer Domenico Tedesco nimmt den Torschütze­n Jewgeni Konopljank­a in die Arme. Der Offensivsp­ieler blüht unter dem neuen Coach auf.

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