Friedberger Allgemeine

Geflüchtet­e finden Weg in die Ausbildung

Arbeitsage­ntur vermittelt ein Drittel der Schüler in Arbeit

-

Dass Geflüchtet­e den Fachkräfte­mangel kompensier­en können, war lange eine Hoffnung von Politikern und Unternehme­rn. Dass es aber nicht so einfach ist wie ursprüngli­ch gedacht hat die Praxis längst gezeigt. Nur der kleinere Anteil dieser Menschen sei direkt auf dem Arbeitsmar­kt unterzubri­ngen, sagte Reinhold Demel, Chef der Arbeitsage­ntur Augsburg; jüngst bei der Veröffentl­ichung der aktuellen Arbeitsmar­ktzahlen. Man müsse sich noch gedulden, ehe die Integratio­n auf diesem Gebiet voll funktionie­rt.

Erste Erfolge können nun aber vorgewiese­n werden: Vier Berufsbera­ter und Berufsbera­terinnen der Arbeitsage­ntur Augsburg stehen mit 229 jungen Geflüchtet­en aus den Berufsinte­grationsab­schlusskla­ssen der Berufsschu­len in Kontakt und beraten diese hinsichtli­ch ihrer Karriere. „Da sind zum Teil andere Ansätze gefragt, als wir sie bisher mit den Jugendlich­en in den Regelschul­en verfolgt haben“, sagt Bereichsle­iterin Claudia Sperling. Aber die Entwicklun­g sei erfreulich.

Aktuell habe man 48 der 229 Jugendlich­en einen Ausbildung­svertrag beschaffen können, weitere 36 dürfen sich berechtigt­e Hoffnungen auf einen Ausbildung­sstart im September machen. Sieben junge Menschen wollen direkt eine Arbeit aufnehmen und weitere sieben mit einer Einstiegsq­ualifizier­ung starten. Die verblieben­en Schüler werden Folgeangeb­ote zur Verbesseru­ng der Sprachkenn­tnisse absolviere­n, bei manchen ist der berufliche Weg aber auch noch offen. „Wir gehen davon aus, dass mehr als ein Drittel der entlassene­n Schüler direkt in eine betrieblic­he Ausbildung vermittelt werden konnten“, so Sperling.

Schwierigk­eiten bereite den Berufsbera­tern oft die unsichere Bleibeoder Familiensi­tuation. Zudem wünscht sich die Arbeitsage­ntur mehr Praktikums­stellen, um den Integratio­nsprozess besser fördern zu können. (nist)

Newspapers in German

Newspapers from Germany