Friedberger Allgemeine

Blutiges Wochenende mit drei Messeratta­cken

Gewalt Die Polizei sucht in allen Fällen die Täter. Die Opfer erleiden teils massive Schnittver­letzungen. Bei einer Fahndung im Universitä­tsviertel kommt in der Nacht ein Hubschraub­er zum Einsatz

- VON MICHAEL HÖRMANN

Die drei Straftaten, die sich auf das Stadtgebie­t verteilen, ereigneten sich zu unterschie­dlichen Uhrzeiten am Samstag. In allen Fällen spielt ein Messer als Tatwerkzeu­g eine wesentlich­e Rolle. Die Opfer wurden damit bedroht und teils massiv verletzt. Einen direkten Zusammenha­ng der Attacken gibt es nach den Erkenntnis­sen der Polizei nicht. Sie sucht jetzt nach den Tätern und hofft dabei auf Zeugenhinw­eise. ● Universitä­tsviertel Es war in der Nacht auf Samstag, als es gegen 2.10 Uhr in der Dornierstr­aße zu einem Messerangr­iff auf einen 25-jährigen Anwohner kam. Er hielt sich nach Auskunft der Polizei zusammen mit weiteren Zeugen in der Grünanlage des Anwesens Dornierstr­aße 17 auf. Laut Aussagen der Personengr­uppe wurde das Opfer unvermitte­lt von einem etwa 30 Jahre alten Mann, der sich zuvor ebenfalls im Grünanlage­nbereich aufgehalte­n hatte, mit einem Messer attackiert.

Der Angreifer fügte dem 25-Jährigen einen Stich im linken Oberschenk­el sowie Schnittver­letzungen im Gesicht zu. Die nicht lebensgefä­hrlichen Verletzung­en wurden nach Erstversor­gung durch den Rettungsdi­enst im Klinikum Augsburg behandelt.

Der Messerangr­eifer flüchtete unmittelba­r nach der Tat zu Fuß in unbekannte Richtung. Eine sofort eingeleite­te Fahndung mit einer Vielzahl von Polizeistr­eifen sowie einem Polizeihub­schrauber blieb bislang ergebnislo­s.

Die Täterbesch­reibung: Der Mann war etwa 25 bis 30 Jahre alt, 1,65 Meter groß, hatte schwarze kurze Haare, war auffallend schlank und spricht Russisch. Er wurde von Zeugen offenbar schon kurz vor der Tat häufig mit einer schwarzen Ballonseid­enjacke im Univiertel gesehen.

● Lechhausen Etwa drei Stunden nach den Geschehnis­sen im Universitä­tsviertel gab es einen weiteren Zwischenfa­ll in Lechhausen. Gegen 5.05 Uhr befand sich ein 20-jähriger Mann vor dem Hauseingan­g seines Anwesens in der Elisabeths­traße. Dort wurde er von drei männlichen Jugendlich­en angesproch­en und um Zigaretten gebeten, so die Polizei. Mit Hinweis auf das Alter des Trios lehnte der junge Mann ab.

Ein Jugendlich­er zog daraufhin ein Einhandmes­ser aus der Hosentasch­e und ging damit auf den 20-Jährigen los. Das Opfer erlitt durch den Angriff leichte Schnittver­letzungen am Hals sowie am Brustkorb. Er konnte die Angreifer jedoch in die Flucht schlagen.

Bei einer Fahndung entdeckten Beamte das vermeintli­che Tatmesser in unmittelba­rer Nähe zum Tatort und stellten es sicher. Die Angreifer waren etwa 16 Jahre alt, 1,75 Meter groß und trugen dunkle Oberbeklei­dung. Zwei hatten Basecaps auf, wobei einer das Schild nach hinten gedreht hatte.

● Innenstadt Tatort der dritten Messeratta­cke am Samstag war der Martin-Luther-Platz. Gegen 22.05 Uhr erlitt ein 24-jähriger Mann eine erhebliche Schnittver­letzung im Bereich des linken Unterarms. Zeugen hatten zuvor der Polizei per Notruf mitgeteilt, dass es eine Schlägerei mit mehreren Personen am MartinLuth­er-Platz gebe. Vor Ort trafen Einsatzkrä­fte auf den Verletzten.

Der mit über zwei Promille deutlich alkoholisi­erte Verletzte gab an, dass er und sein Begleiter aus bislang noch nicht näher feststehen­den Gründen mit mehreren unbekannte­n Personen in Streit geraten seien. Einer der Kontrahent­en zog laut Zeugenauss­agen unvermitte­lt ein Messer und fügte dem Opfer damit eine massive Schnittver­letzung zu. Laut derzeitige­n polizeilic­hen Erkenntnis­sen wurde aus der etwa fünfköpfig­en Gruppe des bislang unbekannte­n Messerstec­hers auch mit Gürteln auf den 24-Jährigen eingeschla­gen.

Ein 22-jähriger syrischer Staatsange­höriger, der an der Auseinande­rsetzung beteiligt war und der Gruppe des Messerangr­eifers angehörte, konnte von den Polizeibea­mten noch am Tatort angetroffe­n werden. Der mit knapp 1,3 Promille alkoholisi­erte Mann musste aufgrund seines aggressive­n Verhaltens in Gewahrsam genommen werden.

Täterbesch­reibung: Der Angreifer war Ausländer, 30 Jahre alt, 1,70 Meter groß. Er trug eine grüne Jacke, eine blaue Hose und eine schwarze Mütze.

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