Ausbildung in Teilzeit fördern
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern ist seit Langem ein wichtiges politisches und gesellschaftliches Ziel. Denn die Frage nach Kind oder Karriere sollte keine Entweder-oder-Entscheidung sein. In einer modernen Gesellschaft sollte es möglich sein, sich beruflich zu verwirklichen, ohne den Kinderwunsch hintenanstellen zu müssen. Es wird bereits einiges getan, um Eltern den Alltag von Familie und Beruf zu erleichtern. Flexible Arbeitszeiten, Elterngeld, Ganztagesbetreuung – diese Maßnahmen sollen helfen, alles unter einen Hut zu bekommen.
Doch es gibt immer noch Luft nach oben und strukturelle Defizite, die es zu verbessern gilt. Mancherorts mangelt es an Kita- und Ganztagesplätzen, Mütter sehen sich mit einem erschwerten Wiedereinstieg ins Berufsleben konfrontiert, und Männer verdienen im Durchschnitt einfach mehr. So stecken gerade Frauen häufig zurück, wenn es darum geht, wer zu Hause bleibt und die Betreuung des Kindes übernimmt.
Eine Ausbildung in Teilzeit ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Denn das Konzept erlaubt jungen Eltern, Beruf und Familie besser zu vereinen. Gerade für Alleinerziehende kann die duale Ausbildung eine Chance sein, sich weiterzubilden und eine berufliche Zukunft aufzubauen. Allerdings sollte sich das Konzept nicht auf tendenziell weibliche Berufe beschränken. 2014 waren 82 Prozent aller Azubis in Teilzeit Frauen. Auch für Männer sollten Anreize geschaffen werden, eine Teilzeitausbildung anzutreten und und mehr Zeit für die Familie haben.