Friedberger Allgemeine

Jeder zweite Wähler ist unschlüssi­g

So viele wie kaum zuvor wissen nicht, für welche Partei sie stimmen

- Stern

Berlin Einen Monat vor der Bundestags­wahl weiß nach einer Umfrage fast die Hälfte der Wähler noch nicht, für wen sie am 24. September stimmen will. Laut einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach ist der Anteil der Unentschie­denen mit 46 Prozent kurz vor der Wahl sogar so hoch wie noch nie in den vergangene­n 20 Jahren. Allein elf Prozent würden derzeit zwischen SPD und Union schwanken, auch zwischen Grünen und Union schwankten Wähler „in beträchtli­chem Umfang“, so Allensbach-Chefin Renate Köcher. Allerdings haben kaum jemals so viele Bundesbürg­er den Wahlausgan­g schon Wochen zuvor für entschiede­n gehalten: Mit 45 Prozent ist der von Allensbach gemessene Wert so hoch wie noch nie seit der Wiedervere­inigung.

In einer Forsa-Umfrage im Auftrag des Magazins gehen sogar etwas mehr als drei Viertel aller Bundesbürg­er – nämlich 76 Prozent – davon aus, dass die Bundestags­wahl bereits so gut wie entschiede­n ist, indem sie sagten, die SPD könne nicht mehr stärkste Partei werden. Nur 19 Prozent meinen, dass die SPD dies noch schaffen könnte – darunter 25 Prozent der eigenen Anhänger.

Im Mai, als schon einmal nach den Chancen eines SPD-Wahlsiegs gefragt worden war, hatten noch 30 Prozent prognostiz­iert, dass die SPD als stärkste Partei den Kanzler stellen wird – darunter 39 Prozent der eigenen Anhänger. In der Sonntagsfr­age liegt die Union in der Allensbach-Umfrage im Vergleich

Umfragezah­len der Institute unterschei­den sich teils stark

zum Juli unveränder­t bei 39,5 Prozent, während die SPD einen halben Punkt auf 24,5 Prozent verliert. Die FDP würde mit zehn Prozent drittstärk­ste Kraft vor der Linksparte­i mit acht Prozent und den Grünen mit 7,5 Prozent. Die AfD, die in einer Umfrage Anfang des Jahres noch drittstärk­ste Kraft war, würde laut Allensbach mit sieben Prozent als kleinste Partei in den Bundestag einziehen.

Das Forsa-Institut sieht die SPD ebenfalls bei 24 Prozent – nach einem Zugewinn von einem Prozentpun­kt der höchste SPD-Wert seit fast drei Monaten. Die Union büßt dagegen im Vergleich zur Vorwoche einen Punkt ein auf nun 38 Prozent. Nach dem Terroransc­hlag von Barcelona kann sich in der Forsa-Umfrage die AfD dieser Umfrage zufolge um einen Punkt auf neun Prozent verbessern – diesen Wert hatte sie zuletzt im April. Ebenfalls neun Prozent hält weiterhin die Linke, während die FDP ihre acht Prozent behauptet. Die Grünen verlieren einen Punkt und würden mit sieben Prozent als schwächste Partei in den Bundestag einziehen. Während die Allensbach-Zahlen mit insgesamt 49,5 Prozent eine relativ komfortabl­e Mehrheit für eine Neuauflage einer schwarz-gelben Koalition vorhersage­n, würden die Forsa-Werte dafür nicht ausreichen.

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Foto: dpa Behält Kanzlerin Merkel den klaren Um fragevorsp­rung der Union?
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