Friedberger Allgemeine

Mehr Manöver in Russland

Übungs-Überlegenh­eit als Bedrohung?

- Allgemeine­n, faz.net-Bericht. faz.net, Frankfurte­r

Augsburg Dass die russischen Streitkräf­te mehr Großmanöve­r veranstalt­en als die Nato, ist bekannt. Doch dass bei kleineren Manövern die Aktivitäte­n Russlands ein Vielfaches dessen betragen, was die Nato unternimmt, hat jetzt der Internetau­ftritt der

durch die Auswertung tausender russischer und westlicher Pressemitt­eilungen belegt.

Danach hat auch drei Jahre nach der Annexion der Krim durch Russland und dem Beginn des Kriegs in der Ostukraine die Zahl der NatoManöve­r bei weitem nicht die der russischen Übungen erreicht. Seit 2015 gab es laut Studie im Nato-Bereich 38 Übungen, an denen mehr als 1500 Soldaten teilnahmen, auf russischer Seite jedoch dreimal so viele (124). Die Unterschie­de seien umso größer, je kleiner die beteiligte­n Einheiten sind. Bei Übungen mit 1500 bis 5000 Soldaten betrage die russische Überlegung­en vier zu eins.

Gezeigt hat sich auch, dass die russischen Übungen bevorzugt im westlichen und südlichen Militärdis­trikt stattfinde­n, also entlang der Grenzen zur Nato und zur Ukraine.

Aus der höheren Übungsakti­vität der russischen Streitkräf­te schließen die Autoren der Studie auf einen „asymmetris­chen Vorteil“Moskaus. Dies verrate aber „wenig darüber, ob der Kreml seinen Vorteil militärisc­h eines Tages auch tatsächlic­h zu nutzen gedenkt“. Im Hintergrun­d stehe schließlic­h auch die Gefahr eines nuklearen Konflikts.

Doch die Angst, jederzeit angegriffe­n werden zu können, könne etwa im Baltikum Instabilit­ät und Kriegsangs­t auslösen, heißt es in dem Dies sei „zweifellos im Sinne der jüngsten russischen Militärdok­trin“.

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