Wenn Männer-Egos gekränkt sind
Niki Lauda ist klug, scharfzüngig und geschäftstüchtig. Sein Vermögen wird auf rund 200 Millionen Euro geschätzt. Er ist einer der reichsten Österreicher. Den Wohlstand hat sich der 68-jährige ExRennfahrer und Flugzeug-Pilot auch in der hart umkämpften Luftfahrtbranche erworben. Hier zählt er wie der Franke Hans Rudolf Wöhrl und der gescheiterte Air-Berlin-Gründer Joachim Hunold zu den Vorkämpfern für eine Liberalisierung des Marktes.
Alle drei Männer sind Haudegen, echte Typen eben, wie es sie heute in der leider oft glattgebügelten Manager-Kaste viel zu selten gibt. Die drei Luftfahrt-Pioniere haben Mumm. So legen sich Wöhrl wie jetzt auch Lauda mit der mächtigen Lufthansa an, die durch Übernahme der Filetstücke von Air Berlin noch einflussreicher werden will.
Dabei haben sich Lauda, Wöhrl und Hunold letztlich an der Kranichlinie die Zähne ausgebissen. Alle Versuche der drei LuftfahrtMusketiere, der Lufthansa dauerhaft erfolgreich Konkurrenz zu machen, sind gescheitert. Treten sie nun aus verletztem Stolz gegen die deutsche Nummer eins nach? Sicher auch. Aber selbst wenn es um gekränkte Männer-Egos geht, liegen Wöhrl und Lauda richtig: Es besteht die Gefahr, dass in Deutschland die Vormacht der Lufthansa mithilfe der Bundesregierung noch größer wird. Den Preis dafür zahlen dann die Verbraucher in Form teurer werdender Flug-Tickets.