Friedberger Allgemeine

Plakate stiften Verwirrung

- VON ULI BACHMEIER jub@augsburger allgemeine.de

Es ist Wahlkampf und dennoch geht es den Münchnern zum Ausgang dieses Sommers offenbar bestens. Wer eine Wohnung hat und keinen Parkplatz suchen muss, der findet kaum Gründe, sich über das Leben in der Landeshaup­tstadt zu beklagen. An der Isar darf nach langer kontrovers­er Debatte weiterhin gegrillt werden, 1860 München steht in der Regionalli­ga Bayern auf Platz eins der Tabelle, also in der Gefühlswel­t der Löwen-Fans sogar besser da als der FC Bayern, und bis zum Start des Oktoberfes­ts sind es nur noch 24 Tage.

Für einige Verwirrung sorgen allerdings immer mal wieder bestimmte Wahlplakat­e. Das begann schon im Juni, als „CSU-Urgestein“Peter Gauweiler, der sich selbst gerne „Schwarzer Peter“nennt, mit dem Slogan „Bayern zuerst“überrascht­e. Prompt musste sich die Parteiführ­ung erklären. Den Spruch, so hieß es da, habe die CSU schon früher verwendet, lange bevor ein gewisser Donald Trump mit „America first“die Welt in Unruhe versetzt hat.

Nun gibt es neuen Ärger und zwar für Gauweilers alten Lieblingsg­egner, Ex-OB Christian Ude (SPD). Dem „roten Christian“stinkt es gewaltig, dass die bayerische AfD auf ihren Plakaten mit seinem neuen Buch („Die Alternativ­e oder: Macht endlich Politik!“) wirbt. AfD-Landeschef Petr Bystron verspricht: „Ich mache die Politik, von der Ude nur schreibt.“

Das ist, nun ja, nicht ganz korrekt. Ude geißelt die AfD als Gefahr für die Demokratie. Hätte Bystron das Buch gelesen, müsste er sich eigentlich selbst bekämpfen.

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