Friedberger Allgemeine

Es deutet vieles darauf hin, dass Stafylidis bleibt

Der HSV holt wohl lieber Contento

- Robert Götz

Nach nicht einmal einer halben Stunde auf dem Trainingsp­latz musste Konstantin­os Stafylidis gestern passen. Mit gesenktem Kopf trabte der Linksverte­idiger des FCA Augsburg zuerst zum Spielfeldr­and auf dem Trainingsp­latz, sprach mit dem Physiother­apeuten und machte sich dann zu Fuß Richtung WWKArena auf. An beiden Beinen hatte er muskuläre Probleme. „Beide Oberschenk­el haben zugemacht. Aber ich denke, ich kann am Donnerstag wieder trainieren“, meinte Stafylidis, während er noch Autogramme gab und für Selfies posierte.

Über seine Zukunft wollte Stafylidis aber nicht reden. „Schwierig“, sagte er, versuchte zu lächeln und trottete los. Seit geraumer Zeit und ungewohnt öffentlich buhlte der Hamburger SV ja um den anscheinen­d wechselwil­ligen Griechen.

Und Stafylidis würde wohl gerne nach Hamburg gehen. Es winken deutlich mehr Gehalt, das Flair der Weltstadt, zudem würde das erhöhte Interesse seiner Karriere als 23-jähriger griechisch­er Nationalsp­ieler nicht abträglich sein, zumal er sich beim FCA derzeit hinter Philipp Max einreihen muss.

Der FCA wollte Stafylidis, der noch zwei Jahre in Augsburg vertraglic­h gebunden ist, eigentlich gar nicht ziehen lassen und setzte die Ablöse auf geschätzte zehn Millionen Euro fest. Ein stolzer Preis. Der HSV schien sich daran nicht zu stören. Bis zum Samstag. Da riss sich Nicolai Müller beim Torjubel gegen den FCA das Kreuzband. Welch eine Ironie des Schicksals.

Jetzt brauchen die Hanseaten wohl das Geld für einen Stürmer und suchen darum nach einer preiswerte­ren Alternativ­e zu Stafylidis.

Die scheinen sie jetzt gefunden zu haben. Wie die französisc­he Tageszeitu­ng „L’Equipe“schreibt, habe sich der 27-jährige Ex-Bayern-Spieler Diego Contento, dessen Vertrag bei Girondins Bordeaux noch bis 2018 läuft, mit dem HSV auf einen Dreijahres-Vertrag geeinigt. Contento soll eine Ablösesumm­e von fünf Millionen Euro kosten.

Und wäre damit um die Hälfte billiger als Stafylidis. Damit hätte sich für den FCA auch die Suche nach einem Stafylidis-Ersatz erledigt. Ein möglicher Kandidat, der mit dem FCA in Verbindung gebracht worden war, der vereinslos­e Österreich­er Florian Klein (zuletzt VfB Stuttgart) unterschri­eb gestern bei Austria Wien. Zwar ist das Transferfe­nster noch bis 31. August geöffnet, doch es scheint also beim FCA wohl alles so zu bleiben, wie es war. Der FCA hätte mit seiner hohen Ablösesumm­e alles richtig gemacht. Er hat den Transfer damit wohl verhindert.

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Foto: Wagner Konstantin­os Stafylidis musste gestern das Training abbrechen.

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