Was ist der beste Platz im Kino?
Diesmal kommen wir der grundsätzlichen Frage nicht mit Statistiken bei – denn die gibt es nicht. Nur Erfahrungswerte. Und die liefern vor allem einen eindeutigen Befund über die schlechtesten Plätze im Kino: ganz vorne, wo der Nacken steif wird vom Nach-obenStarren und die Sinne schnell überreizt sind von zu viel zu naher und damit zu schneller Bildfolgen, auch noch in dann suboptimal erscheinender Qualität. Und klar, zu seitlich ist auch blöd. Beides verschärft sich beim 3D-Kino noch. Dann aber wird’s schon schwierig.
„Mitte Mitte“oder „ganz hinten“? Und spätestens da wird es zur Frage, an der sich Menschentypen scheiden. Die Ganz-hintenSitzer – und davon gibt es viele – behaupten immer, die Sicht wäre von da am besten, haben aber eigentlich vor allem ein Problem damit, wenn sie zu viel im Raum hinter sich haben. Kontrolltypen also. Sie zahlen dafür einen Preis. Nicht nur für teurere Logenkarten (wenn sie sich die Plätze nicht erschleichen – aber wer tut das in Zeiten fast schon ausgestorbener „freier Platzwahl“noch), sondern auch durch hygienische Belastung. Kinomitarbeiter können bezeugen: Dort ist es immer am dreckigsten, da wird, mit nur noch der Wand im Rücken, so manches veranstaltet.
Der Mitte-Mitte-Mensch ist grundsätzlich offener, lebt dafür tendenziell in der Gefahr, von Popcorn-Essern umzingelt zu werden – und teilt sich ansonsten noch mal auf. Der Typ mit Tendenz eher nach vorn will sichergehen, dass die Leinwand den Blick ganz füllt und will also das möglichst intensive Filmerlebnis (eher Einzelgänger); der mit Tendenz nach hinten betrachtet Kino eher als Ausgehen (eher Paare und Gruppen). Und dann sind da noch die Eher-zumGang-Sitzer. Aber das ist leicht. Die müssen halt immer mal aufs Klo.