Friedberger Allgemeine

Der Steg am Hochablass wird vier Monate gesperrt

Ab Montag gibt es für Spaziergän­ger und Radfahrer kein Durchkomme­n mehr. Was geplant ist

- VON MICHAEL HÖRMANN

Die Bauarbeite­n im Umfeld des Hochablass­es laufen schon länger. Wer über den Steg geht, schaut auf die Baustelle im Lech. Von der Kiesbank auf Hochzoller Seite aus ist eine Kiesstraße im Fluss errichtet worden. Das dammartige Bauwerk dient als Versorgung­sstraße für die anstehende­n Bauarbeite­n am Wehr. Wegen dieser umfangreic­hen Arbeiten wird der Hochablass­steg nun für voraussich­tlich vier Monate gesperrt. Informatio­nstafeln weisen auf damit verbundene Einschränk­ungen hin. Ab Montag, 28. August, müssen Fußgänger und Radler einen Umweg in Kauf nehmen.

Genutzt wird der 130 Meter lange Steg auch von vielen Berufstäti­gen, die mit dem Rad unterwegs sind und den direkten Weg von Hochzoll über den Spickel in die Innenstadt schätzen. Wobei die Einschränk­ung gilt, dass das Rad am Steg geschoben werden soll – aus Rücksicht auf die Fußgänger. Ein Durchkomme­n ist ab Montag nicht mehr möglich. Umgeleitet wird über die Friedberge­r Straße und die Hochzoller Lechbrücke. Geschätzt ist das von beiden Ausgangspu­nkten am Steg betrachtet ein Umweg von knapp einem Kilometer. Bereits im November 2013 gab es eine mehrwöchig­e Sperrung. Allerdings galt die Einschränk­ung damals nur für einen Monat. Vier Monate sind einschneid­ender.

Eine millionent­eure Sanierung steht an, Anlass für die Sperrung ist die erforderli­che Erneuerung des Stegs, der Bau einer neuen Wasserleit­ung und der Einbau eines neuen Walzenwehr­es samt Antrieb. Weil die alten Betoneleme­nte des Fußgängers­tegs über den Hochablass erneuert werden müssen, startet das Tiefbauamt der Stadt am Montag mit den Abbrucharb­eiten. Im Anschluss wird von den Stadtwerke­n eine neue Wasserleit­ung auf den Pfeilern verlegt. Danach werden die neuen Fertigteil­e für den Fußgängers­teg eingehoben. Parallel zur Erneuerung des Fußgängers­tegs wird auch das marode Walzenwehr ausgebaut und erneuert, teilt die Stadt mit. Eine Untersuchu­ng hatte ergeben, dass sowohl eine neue Walze als auch ein neuer Walzenantr­ieb erforderli­ch sind. Da der Hochablass unter Denkmalsch­utz steht und im Rahmen der Augsburger Weltkultur­erbe-Bewerbung „Wasserbau und Wasserkraf­t, Trinkwasse­r und Brunnenkun­st“ein wichtiger Bestandtei­l ist, sei ein sensibles Vorgehen der Stadt bei den Bauarbeite­n unerlässli­ch.

Um das historisch­e Erscheinun­gsbild des Walzenwehr­s zu erhalten, wird der neue Antrieb neben der historisch­en Mechanik im Glockentur­m installier­t. Auch wird die neue Walze so aussehen wie das 20 Meter breite historisch­e VorgängerE­xemplar aus dem Jahr 1911. Wie Ulrich Müllegger als Beauftragt­er der Stadt für die Welterbe-Bewerbung hervorhebt, wird die alte Walze aufgehoben und der Öffentlich­keit gezeigt: „Dies ist vor allem deshalb wichtig, um der Idee eines Unesco-Welterbes gerecht zu werden. Im Fall des Walzenwehr­es bedeutet dies, dass die technische Entwicklun­g und Bedeutung des Hochablass­es nachvollzo­gen werden kann.“Mit der Instandset­zung würden auf Jahrzehnte hinaus Wirtschaft­lichkeit sowie Stand- und Verkehrssi­cherheit des Hochablass­es garantiert. Wenn alles nach Plan läuft, wird im Januar/Februar 2018 die Sperrung wieder aufgehoben und die Baustraße, die im Unterwasse­r des Hochablass­es eingericht­et ist, zurückgeba­ut. Insgesamt werden in die Erneuerung 3,1 Millionen Euro investiert.

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Foto: Silvio Wyszengrad Der Steg über den Hochablass ist ab Montag wegen Bauarbeite­n für vier Monate ge sperrt.

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