Die Grundstücke für das neue Gewerbegebiet stehen bereit
Mit einem Großteil der Eigentümer hat sich Merings Bürgermeister Kandler mithilfe eines Vermittlers geeinigt. Nun entscheidet der Rat
Mering Die Gewerbesteuer ist eine der wichtigsten Einnahmequellen der Kommunen. Daher wird im Meringer Marktgemeinderat heute Abend über ein wegweisendes Projekt ab 19.30 Uhr im Sitzungssaal abgestimmt.
Seit dem vergangenen Jahr verhandelt Bürgermeister Hans-Dieter Kandler darum, die Grundstücke für ein neues Gewerbegebiet westlich der Bahnlinie und dem Haltepunkt St. Afra zu bekommen. Wie berichtet, hatte die Gemeinde dazu einen Projektentwickler eingeschaltet, der den Bürgermeister und die Verwaltung unterstützen sollte. „Es ist immer besser, wenn ein Neutraler den Eigentümern gegenübersitzt als der Käufer“, sagt Kandler. Also arbeitete Robert Rüger, Inhaber der Firma KFB Baumanagement, Kostenschätzungen für Angebote aus. „Die Zusammenarbeit war sehr erfolgreich“, sagt Kandler. Mit den meisten Eigentümern sei eine Einigung erzielt worden. Nur drei Grundstücke seien noch offen. Bei zweien gehe es lediglich um Formalien, beispielsweise müsse ein Eigentümer noch mit seinem Steuerberater reden. Der dritte sei im Urlaub gewesen.
Bürgermeister Kandler ist daher guter Dinge, wenn heute Abend im Gemeinderat über die Aufstellung eines Bebauungsbeschlusses beraten wird. Insgesamt geht es um eine Fläche von 9,2 Hektar. Kandler hat auch schon Vorstellungen, was vor Ort angesiedelt werden soll. Es ist nicht vorgesehen, dass dort weiterer Handel entsteht oder neue Supermärkte errichtet werden. Vielmehr sei der Bürgermeister mit einem mittelständischen Unternehmen in Verhandlungen – einem Logistiker, der aber auch vor Ort produzieren wolle. Kandler ist es wichtig, dass das neue Gewerbegebiet ermöglicht wird. „Wir haben in den letzten Jahren die Erfahrung gemacht, dass die Steuereinnahmen, die konjunkturell bedingt zugenommen haben, sofort durch die Ausgaben für die Kinderbetreuung wieder aufgefressen wurden.“Die seien mittlerweile doppelt so hoch wie noch vor zehn Jahren. Dem Bürgermeister sei es wichtig, dass aus seiner Sicht gute Betreuungsangebot in der Marktgemeinde weiter zu sichern. Zudem stehen weitere Ausgaben an. Schließlich ist geplant, die Ortsmitte neu zu gestalten. Auch dafür müssen Mittel gesichert werden.
Bisher verfügt die Gemeinde über drei Gewerbegebiete, wobei sich in St. Afra und südlich der Wendelsteinstraße laut Kandler keine weiteren Unternehmen ansiedeln können. Beim Holzgartenweg bestehe zwar Interesse von Betrieben aus Mering. Jedoch befinden sich die geeigneten Grundstücke in privater Hand und die Eigentümer wollen nicht verkaufen, wie Kandler erklärt.