Friedberger Allgemeine

„Wollte eigentlich aufhören“

Handball: Aichachs Ex-Trainer Udo Mesch im Interview

- Interview Alexander Sing.

Herr Mesch, Sie trainieren nun die Handballer des TSV Niederraun­au und waren vorher beim TSV Aichach. Haben Sie sich schon eingelebt?

Udo Mesch: Na ja, die Umgebung war mir ja nicht fremd. Ich war jahrelang Stützpunkt­trainer für Schwaben und habe viele Samstage hier trainiert. Daher kannte ich auch viele der Jungs vorher schon.

Sie wohnen fast 70 Kilometer entfernt von Niederraun­au. Wie kam es zum Wechsel von Aichach weg?

Mesch: Es war ja schon vor Weihnachte­n klar, dass ich beim TSV Aichach nicht weitermach­e. Eigentlich wollte ich ein Jahr Pause machen oder gleich ganz aufhören. Nur zwei Aufgaben haben mich noch gereizt. Bei den Frauen war das der TSV Haunstette­n, im Männerbere­ich der TSV Niederraun­au.

Wie läuft bisher die Vorbereitu­ng auf die kommende Saison?

Mesch: Wir arbeiten sehr hart, haben mit Training und Testspiele­n schon mal fünf Termine pro Woche. Für Amateurspo­rt ist das eine Menge. Es ziehen alle voll mit, Einsatz und Wille sind da. Wir haben einen Athletik-Trainer, um die Spieler in diesem Bereich weiter zu verbessern.

Was sind Ihre Ziele?

Mesch: Ich will die Mannschaft weiterentw­ickeln. Dazu wollen wir vor allem das Angriffssp­iel anders aufziehen. Das heißt nicht, dass das, was zuvor war, schlecht war. Mein Ansatz ist einfach anders.

Ein direkter Wiederaufs­tieg ist aber unrealisti­sch?

Mesch: Wer glaubt, dass wir um den Aufstieg mitspielen, den muss ich enttäusche­n. Es wird auf jeden Fall eine Konsolidie­rungssaiso­n werden, werden müssen. Ich habe schon zwei Mal Bayernliga-Absteiger übernommen und weiß genau, was auf mich zukommt. So eine Saison aus den Klamotten zu spielen, das dauert. Da kannst du reden, was du willst. Wenn du am Anfang ein paar Spiele gewinnst, kommt das Selbstvert­rauen schneller wieder. Aber wehe, du verlierst.

Mit dem Klassenerh­alt wären Sie also vollauf zufrieden?

Mesch: Auf jeden Fall. Mein Ziel ist gesicherte­s Mittelfeld. Vor allem will ich aber die Jungs, vor allem die Jungen, weiterbrin­gen.

Sie sind ja seit 25 Jahren als Handballtr­ainer aktiv. Würden Sie sich selbst denn als handballve­rrückt bezeichnen?

Mesch: Ja klar. Sonst machst du so was nicht. Ich stamme aus Hermannsta­dt in Rumänien. Handball war damals die absolute Nummer eins und Rumänien eine Weltmacht. Mit 19 bin ich nach Deutschlan­d gekommen und habe weitergema­cht. Mich hat schon damals die Arbeit als Trainer gereizt. Ich habe mir immer Notizen gemacht, die anderen Spieler hat das gar nicht interessie­rt. Und ich versuche auch heute noch, mich immer wieder fortzubild­en.

Und was machen Sie, wenn Sie mal nicht an Handball denken?

Mesch: Ich fahre viel Mountainbi­ke, das ist der einzige Sport, den ich selber noch mache. Aufs Rad setzen und nach München fahren, das mache ich gerne mal. Viel mehr Freizeit bleibt auch nicht. Die HandballBu­ndesliga im Fernsehen schaue ich ja auch, wann immer es geht.

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