Nachwuchs mit Seltenheitswert
Im Mai schlüpften im Augsburger Zoo drei Pinguine. Die Geschichte einer schwierigen Aufzucht
Der Augsburger Zoo freut sich über Nachwuchs: Drei junge MagellanPinguine schwimmen und tauchen seit Kurzem durch die Becken. Und das ist ein Glücksfall, denn die Vögel lassen sich nicht so leicht züchten.
Barbara Jantschke, Geschäftsführerin des Augsburger Zoos, ist erleichtert: „Es ist einfach ein großer Erfolg, dass wir drei Jungtiere erfolgreich aufziehen konnten.“Denn auch in den vergangenen Jahren gab es zwar immer mal wieder PinguinNachwuchs im Ausburger Zoo. Aber die Infektionsgefahr bei den Küken ist laut Jantschke hoch – und so wurden die Tiere meist nur wenige Wochen alt.
Die drei Pinguine von diesem Jahr sind schon Ende Mai geschlüpft, doch erst jetzt konnten Tierpfleger und Tierärzte sicher sein, dass die drei am Leben bleiben werden. Und dafür war ein erheblicher Aufwand notwendig: In den ersten Monaten wurden die Küken sorgfältig überwacht, mehrmals pro Woche wurden die Kleinen gewogen. So wurde kontrolliert, ob die Kleinen auch ordentlich fressen und zunehmen. Unter der Anleitung von Tierärzten wurden sie vorbeugend mit Medikamenten versorgt, um Infektionen zu vermeiden.
Die drei jungen Pinguine sind nun Teil der Gruppe von insgesamt 15 Magellan-Pinguinen. Die eigentliche Heimat der Vögel liegt im Süden Südamerikas. Damit gehören die Tiere einer kleinen Gruppe an: „Magellan-Pinguine werden in Europa nur sehr selten gehalten, es gibt eine Art Zuchtbuch und viele der Tiere, die hier leben, sind miteinander verwandt“, sagt Jantschke.
Die Augsburger Küken jedoch sind keine Geschwister. Hintergrund: Die meisten Pinguin-Elternpaare ziehen nur ein Küken auf. In den ersten Monaten wurden die Kleinen noch von den Eltern gefüttert. Jetzt sind die Jung-Pinguine auf sich allein gestellt. „Die Eltern finden nun, dass es mit dem Füttern reicht“, erklärt Jantschke. Die Tiere fingen nun auch langsam damit an, selbstständig zu fressen. Doch bis sie den Fisch von ganz allein verzehren, müssen die Tierpfleger noch etwas assistieren.
Auch wenn die drei PinguinTeenager bald großgezogen sind, sollen sie im Augsburger Zoo bleiben. Jantschke: „Die sollen jetzt erst mal erwachsen werden. In frühestens zwei, drei Jahren können wir darüber nachdenken, sie an einen anderen Zoo abzugeben.“
Die Jungvögel sind zwar nach drei Monaten schon so groß wie ihre Artgenossen, aber der Besucher kann sie trotzdem leicht erkennen: Die für diese Pinguine charakteristische schwarz-weiße Maske ist beim Nachwuchs noch nicht besonders ausgeprägt. Und noch fehlen ihnen die schwarzen Punkte auf der Brust. Die Magellan-Pinguine sind aber schon bereit für Besucher: Ab sofort können die drei im Augsburger Zoo besucht werden.