Friedberger Allgemeine

Kitzler drückt auf die Euphoriebr­emse

Mering steht fast ganz oben, aber Platz eins ist für den Trainer kein Thema. Stätzling hat dagegen ganz andere Sorgen. In Kissing freut man sich auf das Ende der Urlaubszei­t. Munteres Toreschieß­en in der Kreisklass­e

- VON PETER KLEIST

Friedberg/Mering Vollkommen unterschie­dlich ist derzeit die Gemütslage bei den beiden Landesligi­sten SV Mering und FC Stätzling. Während der MSV in der Landesliga Süd west punktgleic­h mit Gilching an der Tabellensp­itze thront, werden die Sorgenfalt­en beim FC Stätzling nach dem Abrutschen auf den drittletzt­en Platz doch etwas tiefer. Doch beide Trainer eint die Ruhe und Gelassenhe­it, mit der sie auf die jeweilige Situation reagieren.

Merings Coach Gerhard Kitzler war nach dem überzeugen­den 2:0 gegen den FC Memmingen II mehr als nur angetan von seiner Truppe und voll des Lobes. „Es war beeindruck­end, wie die Mannschaft sich präsentier­t hat – vor allem, weil Stefan Wiedemann und Daniel Greimel passen mussten und Florian Stapfer nach der Pause auch noch ausfiel. Das war vielleicht bisher unser bestes Saisonspie­l“, erklärte der 61-Jährige. Es habe ihn schon sehr überrascht, wie sein Team mit dieser Situation umgegangen sei. Davon, dass der MSV nun ein Spitzentea­m sei, davon will Kitzler aber noch nichts hören. „Natürlich ist es schön, dass wir da oben stehen – das haben wir uns auch verdient und wir werden versuchen, so lange es geht, dabei zu bleiben. Aber Platz eins ist kein Thema. Wir müssen geduldig bleiben und im Fußball kann es ganz schnell auch wieder ganz anders ausschauen“, meinte der Trainer. Kitzler lobte einen Mann ausdrückli­ch: seinen Co-Trainer und Teammanage­r Christian Cappek. „Der ist ein Glücksfall für den MSV, sportlich wie organisato­risch. Während ich das Team immer auf den Boden hole, gibt er der Truppe immer einen Kick nach vorn – das passt irgendwie“, sagte Kitzler.

Ruhig bleibt auch Alex Bartl, der Trainer des FC Stätzling – trotz des 0:2 im Derby gegen den TSV Aind ling, trotz des Abrutschen­s auf Platz 15. Zwei Gegentore innerhalb von nicht einmal 120 Sekunden hatten den Stätzlinge­rn im Derby das Genick gebrochen. „Der Doppelschl­ag hat das Spiel entschiede­n. Bis dahin war es meines Erachtens ein Spiel auf Augenhöhe, bei dem man das Gefühl hatte, wer das erste Tor schießt, der gewinnt“, so der FCSCoach. Stätzling hatte wieder zwei gute Chancen, ließ die aber ungenutzt, während die Aindlinger dann gnadenlos zuschlugen. „Das 0:1 war ein Standard, bei dem wir nach einer kurzen Ecke nicht schnell genug rausrücken und beim 0:2 verlieren wir den Ball im Mittelfeld“, analysiert­e Bartl. Die Leistung sei anspre- chend gewesen, aber langsam müssten auch einmal Punkte rausspring­en, ließ der Trainer weiter verlauten. „Wenn unsere Chancenver­wertung nicht besser wird, dann werden wir Probleme bekommen“, so Bartl, der aber von einer Panikstimm­ung noch nichts wissen will.

Von Panik weit entfernt ist der Kissinger SC, der in der Bezirkslig­a Süd weiter ungeschlag­en ist und zudem eine Premiere feiern durfte. Das 1:0 bei Sonthofen II war der erste Sieg des KSC gegen die Allgäuer überhaupt. „Wir haben das Spiel von Anfang an dominiert und ich denke auch am Ende verdient gewonnen – auch wenn wir nach dem 1:0 unverständ­licherweis­e etwas nachgelass­en haben“, meinte KSCTrainer David Bulik. Die vielen englischen Wochen zehren doch an den Kräften der Kissinger, die nun froh sind, dass die Urlauber peu á peu wieder zurückkehr­en – schließlic­h steht am Mittwoch, 30. August, mit dem Pokal bei Pfersee das nächste Wochentags­piel an. „Ich werde versuchen, wieder einige Umstellung­en vorzunehme­n, denn langsam lassen die Kräfte nach – und wir haben mit Kaufering und Haunstette­n ja noch zwei Mittwochsp­iele ausstehen“, erklärte Bulik.

Beim BC Rinnenthal zieht sich seit der Vorbereitu­ng eine Schwäche wie ein roter Faden durch: die Chancenver­wertung. Auch gegen den SSV Alsmoos Petersdorf wäre mehr drin gewesen, als nur das 2:2 – so jedenfalls die Ansicht von Trainer Vincent Aumiller. „Wir hatten vor allem in der ersten Halbzeit Chancen für zwei Spiele und bringen halt nichts rein“, erklärte er. Positiv sei jedoch, dass man nun das einzige noch ungeschlag­ene Team in der Kreisliga Ost ist. Der FC Stätzling II musste dagegen die zweite Niederlage hinnehmen – man verlor das Aufsteiger­duell gegen Gerolsbach mit 0:2.

In den Kreisklass­en war am Wochenende „munteres Toreschieß­en“angesagt. 3:3 endete das Derby in der Kreisklass­e Augsburg Mitte zwischen Mering II und Ottmaring, gleich mit 5:3 setzte sich Kissing II beim Türk JKV durch. Mit dem gleichen Ergebnis gewann der TSV Friedberg in der Aichacher Gruppe beim Vorjahresv­izemeister SC Mühl ried. „Da haben wir es eigentlich unnötig spannend gemacht, wir haben das Spiel, denke ich, völlig vervorne dient gewonnen und es hätte auch noch deutlicher ausfallen können“, meinte TSV-Abteilungs­leiter Mar cus Mendel. Am kommenden Spieltag ist dann auch wieder Trainer Da mir Mackovic dabei, der zwei Spiele wegen seines Urlaubs gefehlt hatte. Pech hatte der TSV Dasing, der bei Affing II in der Nachspielz­eit das entscheide­nde 3:4 kassierte und mit einigen Entscheidu­ngen des Unparteiis­chen haderte. „Ich bin zum ersten Mal in 27 Trainerjah­ren des Feldes verwiesen worden – nur weil ich mir mit zwei Händen an den Kopf gefasst habe“, erzählte Dasings Trainer Jürgen Schmid. Der wollte aber keineswegs die Ursache für die Niederlage beim Schiedsric­hter suchen, sondern bei seinem Team. „Wir haben 2:0 geführt, hatten weitere Chancen und waren auch noch 3:2 vorne – aus solchen Spielen kann eine junge Mannschaft aber einiges lernen“, so Schmid. Und beim SV Ried weiß man nun spätestens nach dem 2:4 gegen die bislang sieg- und punktlose DJK Gebenhofen, wie schwer diese Saison werden wird.

Erste Dämpfer in der A Klasse Aichach mussten sowohl die Sport freunde Friedberg (1:3 in Mauerbach) und die Sport Freunde Bachern (2:4 gegen Tandern) hinnehmen. Dafür herrscht beim SV Wulfertsha­usen momentan eitel Sonnensche­in, denn das Team von Trainer Bastian Schaller ist nach dem 4:2 im Spitzenspi­el gegen Weilach punktgleic­h mit den Weilachern ganz vorne.

Unterschie­dlich ist die Situation nach wie vor bei den beiden Aufsteiger­n BC Rinnenthal II und Ottmaring II. Während der BCR mit dem 3:1 gegen Hammerschm­iede II seinen ersten Sieg einfuhr, kassierte der SVO mit dem 0:1 in Laimering seine vierte Niederlage im vierten Spiel.

Der SC Eurasburg unterstric­h in der B Klasse Südost seine Ambitionen in Sachen Meistersch­aft und Aufstieg: Das 5:0 bei der TSG Hoch zoll II war der vierte Sieg im vierten Saisonspie­l.

 ?? Foto: Rudi Fischer ?? Wirkt trotz aller Erfolge eher beschwicht­igend auf seine Mannschaft ein: Merings Trainer Gerhard Kitzler. Die Meringer stehen nach dem verdienten 2:0 gegen den FC Memmingen II mit an der Tabellensp­itze der Lan desliga, doch über Platz eins will der MSV...
Foto: Rudi Fischer Wirkt trotz aller Erfolge eher beschwicht­igend auf seine Mannschaft ein: Merings Trainer Gerhard Kitzler. Die Meringer stehen nach dem verdienten 2:0 gegen den FC Memmingen II mit an der Tabellensp­itze der Lan desliga, doch über Platz eins will der MSV...
 ?? Foto: Michael Hochgemuth ?? Stätzlings bislang bester Torschütze – Daniel Löffler (graues Trikot) – konnte sich in dieser Szene nicht gegen den Aindlinger Innenverte­idiger Michael Hildmann durch setzen. Der FCS verlor mit 0:2.
Foto: Michael Hochgemuth Stätzlings bislang bester Torschütze – Daniel Löffler (graues Trikot) – konnte sich in dieser Szene nicht gegen den Aindlinger Innenverte­idiger Michael Hildmann durch setzen. Der FCS verlor mit 0:2.

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