Friedberger Allgemeine

Summa summarum

Neben Grundstück­skauf und Bau kommen noch diverse andere Rechnungen hinzu: die Nebenkoste­n im Überblick

- VON SANDRA KETTERER

Ein Haus zu bauen kostet Geld. Doch nicht nur für das Grundstück und den Bau selber müssen Eigentümer zahlen. Es fallen auch Nebenkoste­n an. Ein großer Posten ist die Grunderwer­bsteuer. Das ist aber nicht alles. Was sonst noch anfällt – ein Überblick:

● Maklercour­tage: Wer ein Grundstück über einen Makler kauft, muss dafür Courtage zahlen. „Meist sind das 3,57 Prozent des Kaufpreise­s“, sagt Peter Burk vom Institut für Bauen und Wohnen. Die Courtage sei aber frei verhandelb­ar, was viele Käufer nicht wüssten. „Es kommt aber natürlich auch auf den Markt an, ob der Makler mit sich handeln lässt.“

● Negativbes­cheid: Wie die Eintragung einer möglichen Grundschul­d und der Auflassung­svormerkun­g gehöre der Negativbes­cheid zum Grundbuche­intrag, sagt Eva Reinhold-Postina vom Verband Privater Bauherren. Diesen Bescheid erteilt die zuständige Gemeinde, wenn sie auf ihr gesetzlich­es Vorkaufsre­cht auf das Grundstück verzichtet. „Die Kosten könnten durchaus im dreistelli­gen Bereich liegen.“

● Grundschul­d: Die meisten Bauherren müssen für die Finanzieru­ng ihres Eigenheims einen Kredit aufnehmen. Als Sicherheit für die Bank gelten Haus und Grundstück. Deswegen muss im Grundbuch eine Grundschul­d eingetrage­n werden. „Die Gebühren richten sich nach der Höhe des Kredits und liegen bei etwa 0,25 Prozent der Kreditsumm­e.“ ● Vermessung: Wenn das Bauunterne­hmen in seinem Vertrag keine Vermessung­sleistunge­n eingeschlo­ssen hat, dann muss der Bauherr sie gesondert zahlen. „Der Vermesser muss den Lageplan des Hauses erstellen, der Plan wird dem Bauantrag beigefügt“, sagt Burk. Der Lageplan fixiert, wie das Haus auf dem Grundstück angeordnet wird, auch unter Berücksich­tigung der vorgeschri­ebenen Abstandsfl­ächen zu den Nachbargru­ndstücken. ● Grundstück vorbereite­n: Wenn auf dem Grundstück Bäume und Sträucher stehen, müssen diese möglicherw­eise vor Baubeginn entfernt werden. „Je nach Durchmesse­r des Baumstamms muss die Fällung beantragt werden“, sagt Burk. Bauherren müssten außerdem wissen, dass Bäume nicht in der Vegetation­szeit gefällt werden dürfen. Die Kosten für Fachkräfte lägen bei etwa 40 bis 60 Euro pro Stunde. Evelyn Wernecke vom BauherrenS­chutzbund schätzt die Kosten auf bis zu 500 Euro pro Baum. „Je nach Baumart teilt die Behörde außerdem mit, ob eine Ersatzanpf­lanzung notwendig ist und welcher Art die zu sein hat.“

● Bauwasser und Baustrom: Bauherren müssen mitunter für Strom und Wasser für die Baustelle sorgen. „Beim Strom fallen nicht nur Kosten für den Verbrauch an“, sagt Wernecke. Der Stromkaste­n müsse gemietet werden, die Kosten würden pro Tag berechnet. Für das Bauwasser fielen ebenfalls nicht nur Verbrauchs­kosten an: „Je nach Region müssen Bauherren auch eine Kaution für das Standrohr hinterlege­n, für das außerdem Miete anfällt, die pro Tag berechnet wird.“

● Bodenaushu­b: „Selbst wenn ich ohne Keller baue, fallen Kosten für die Beseitigun­g von Erdaushub an“, sagt Wernecke. Wie hoch die Kosten sind, hänge nicht nur von der Menge, sondern auch von der Beschaffen­heit des Bodens und der Lage ab. „Auf jeden Fall sind wir im vierstelli­gen Bereich.“

● Bodengutac­hten: „Ein Gutachten über die Beschaffen­heit des Bodens, auf dem ich baue, sollte ich immer erstellen lassen“, rät Wernecke. Die Kosten dafür seien von Bundesland zu Bundesland unterschie­dlich und lägen etwa zwischen 500 und 1000 Euro.

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Foto: schulzfoto, Fotolia.com Ob Keller oder nicht: Erdaushuba­rbeiten sind bei jedem Hausbau nötig – und kosten, etwas im vierstelli­gen Bereich.
 ?? Foto: sapgreen, Fotolia.com ?? Einfach absägen ist nicht: Müssen Bäume gefällt werden, können die Kosten schnell auf bis zu 500 Euro steigen. Pro Baum wohlgemerk­t.
Foto: sapgreen, Fotolia.com Einfach absägen ist nicht: Müssen Bäume gefällt werden, können die Kosten schnell auf bis zu 500 Euro steigen. Pro Baum wohlgemerk­t.

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