Friedberger Allgemeine

Damit das digitale Zeitalter sicherer wird

An der Hochschule widmen sich Experten künftig der Kriminalit­ät im Internet. Was dabei geplant ist

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Siri, Alexa, Google Home – die Sprachassi­stenten, die in immer mehr Wohnzimmer und Büroräume einziehen und das Leben der Bewohner erleichter­n sollen, bieten neben ihrem Nutzen auch Gefahren. Sie können zum Abhören von Eltern und Kindern genauso wie von Unternehme­n genutzt werden, um Details aus dem Privat- und Berufslebe­n auszuspion­ieren.

Unter anderem, um solche Produkte risikofrei­er zu machen, wurde nun das Institut für innovative Sicherheit HSAinnoS an der Hochschule Augsburg mit Gästen aus Wirtschaft, Landes- und Bundespoli­tik gegründet. Schwerpunk­t: Bereiche der Unternehme­ns- und Informatio­nssicherhe­it, sichere Produkte, Industrie- und Gebäudesic­herheit sowie digitale Forensik.

Ein Team aus fünf Professore­n, 20 wissenscha­ftlichen Mitarbeite­rn und 60 Projektstu­denten wird sich mit Fragestell­ungen hinsichtli­ch der Bedrohunge­n im digitalen Zeitalter auseinande­rsetzen, sagte Professor Gordon Thomas Rohrmair, Präsident der Hochschule Augsburg, beim Festakt: Wie kann man den Schutz von Kundendate­n gewährleis­ten? Wie entwickelt man sichere Produkte? Welcher Infrastruk­tur bedarf es? Wie kann man Cyber-Betrug aufdecken?

Ziel ist es, Unternehme­n durch Forschung zu unterstütz­en, bei der Abwehr von Cyberkrimi­nalität Schritt zu halten. Dabei will man individuel­l Firmen informiere­n, welche Maßnahmen notwendig sind, um IT-Sicherheit zu garantiere­n. Die Schirmherr­schaft des HSAinnoS hat Bayerns Innenminis­ter Joachim Herrmann inne. Er sagt, viele Mittelstän­der gingen heute noch „völlig naiv“mit den Gefahren der Digitalisi­erung um. Er kündigte an, dass in Zukunft die Kriminalst­atistik auch solche Fälle auflisten wird, in denen sich die Täter im Ausland befinden. Dies sei gerade in Bereichen der Cyberkrimi­nalität häufig der Fall, weshalb diese Delikte kaum Erwähnung finden in der bisherigen Statistik, die bisher eine Straftat nur dann auflistet, wenn der Täter sich zum Zeitpunkt der Tat im Inland aufhält.

Weiter kritisiert­e Herrmann, dass die Aufklärung­squote in Bayern mit 45 Prozent zu niedrig sei und hier Nachholbed­arf besteht. Gleichzeit­ig sieht Herrmann die „Digitalisi­erung als große Chance, bei der Bayern ganz vorne mit dabei sein wird“. Daher begrüße er die Gründung des Augsburger Instituts als ein „wichtiges Kompetenzz­entrum der Region“.

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