Jazzer eröffnen den Musiksommer
Mit der Friedberger Allstar-Bigband beginnt die siebenteilige Konzertreihe. Was das Publikum dabei heute Abend in der Rothenberghalle erwartet
Friedberg Wer gestern an der Rothenberghalle vorbeilief, der konnte bereits den ein oder anderen JazzKlang bei den Proben vernehmen. Ein kleiner Vorgeschmack auf den Auftakt des 16. Friedberger Musiksommers. Traditionell wird dieser von der Friedberger Allstar-Bigband um Arrangeur Thomas Zoller gemacht. Das Konzert ist so gut wie ausverkauft, für kurz entschlossene Liebhaber des Jazz gibt es jedoch noch Restkarten für heute Abend um 20.30 Uhr in der Rothenberghalle zu erwerben.
Das diesjährige Konzert ist dem Swing gewidmet. Thomas Zoller hat dafür New-Orleans-Klassiker neu verpackt und daraus mitreißenden Sound für seine Big Band geschaffen. Der Abend steht daher unter dem Motto: „Old wine in new bottles“. Noch voluminöser als in den Vorjahren wird es klingen, denn dieses Jahr ist die Band um drei Musiker gewachsen. In dieser Konstel- lation und mit diesen Arrangements gibt es die Jazz-Band so nur beim Friedberger Musiksommer zu hören. Ungewöhnlich für eine Big Band ist die neue Besetzung mit Gitarre, Trompete und Tuba.
Für Tuba-Spieler Jörgen Welander ist es ein besonderes Glück die Band dieses Jahr zu verstärken: „Als der Anruf kam, habe ich mich sehr gefreut.“Auch sein Sousafon, eine besondere Art der Tuba, habe er dieses Jahr dabei: „Das ist das Erste, was mir einfällt, wenn ich an New Orleans denke.“Die Anreise aus Freiburg in das überschaubare Städtchen Friedberg nahm er dafür gerne in Kauf: „Hier in Friedberg wird man als Musiker gut aufgenommen und betreut, das ist nicht selbstverständlich.“Auch das Aufeinandertreffen der hochprofessionellen Musiker aus ganz Deutschland mache das Konzert zu einem besonderen Erlebnis: „Ich freue mich auf ein gutes Konzert mit den Kollegen und auf eine tolle Atmosphäre.“
Dem Kontrabass von Jan Roder sieht man an, dass sein Besitzer leidenschaftlicher Musiker ist. Dass der Lack an einigen Stellen abgeblättert ist, gehört für den Berliner schon fast zum guten Ton. Seit über einem Jahrzehnt ist er regelmäßiger Gast beim Friedberger Musiksommer. Die Süd-Staaten-Rhythmen dieses Jahr nach Friedberg zu holen, bereite ihm besondere Freude: „Swing wird heutzutage wenig gespielt, das finde ich schade, denn Swing ist ein flexibler Rhythmus, musikalisch kann man damit viel anstellen.“
Das sei nicht nur spannend zu spielen, sondern auch zu hören. Und dafür müssen die Konzertbesucher am Abend nicht extra zurück zu den Wurzeln des Jazz, nach New Orleans fahren. Sie dürfen sich auf ein weiteres Highlight freuen: Wie auch in den vergangenen Jahren wird der künstlerische Leiter des Musiksommers Karl-Heinz Steffens die 18-köpfige Band auf seiner Klarinette begleiten.