Friedberger Allgemeine

Fische sterben nach Panne in Biogasanla­ge

Im Rieder Ortsteil Holzburg tritt Gärsubstra­t aus und gelangt in den Badegraben. Von dort geht es weiter in den Eisbach und die Paar. Das Landratsam­t warnt davor, ins Wasser zu gehen

- VON PHILIPP SCHRÖDERS

Ried Holzburg In der Nacht zum Dienstag ist aufgrund eines technische­n Defektes aus einer Biogasanla­ge im Rieder Ortsteil Holzburg Gärsubstra­t ausgetrete­n. Das lief in den an das Gelände angrenzend­en Badegraben und von dort weiter in den Eisbach und die Paar. In einem Weiher starben Fische.

Das Wasserwirt­schaftsamt empfiehlt, in den nächsten Tagen kein Wasser aus den verschmutz­ten Flüssen zu trinken oder darin baden zu gehen. Zudem wurde das Wasserwirt­schaftsamt Ingolstadt zur Sicherheit informiert, weil die Paar weiter in diese Richtung fließt.

Wie das Landratsam­t mitteilt, fiel den Betreibern der Biogasanla­ge Dienstagmo­rgen gegen 7.30 Uhr der Defekt auf. Aufgrund eines kaputten Schiebers konnte das Gärsubstra­t austreten und über ein Feld in die Gewässer gelangen. Es handelt sich um eine Mischung aus verschiede­nen Substanzen, unter anderem Gülle, Silage, Rindermist und verschmutz­tes Niederschl­agswasser.

Der Betreiber reagierte laut dem Landratsam­t prompt, verständig­te die zuständige­n Behörden und errichtete zwei Schutzwäll­e, um das weitere Auslaufen zu verhindern. Der Rest des abgehalten­en Gärsubstra­ts soll abgebagger­t und auf Äckern entsorgt werden, da es als Düngemitte­l gilt.

Nachdem an der Biogasanla­ge der Schieber erneuert und die gesamte Anlage gereinigt worden war, ging sie wieder in Betrieb. Eine Rückhaltee­inrichtung, die präventiv vor solchen Auslaufunf­ällen schützt, wird in den nächsten Wochen errichtet. „Besonders bitter dabei ist, dass die Teile für diese Volumenrüc­khaltungen bereits bestellt waren und in zwei Wochen geliefert werden – die Errichtung dieser Wälle war also schon lang geplant“, heißt es in der Mitteilung des Landratsam­tes. Die Polizeiins­pektion Friedberg wurde zu dem Vorfall hinzugeruf­en. Sie hat Anzeige wegen fahrlässig­er Gewässerve­runreinigu­ng erstattet.

Das Wasserwirt­schaftsamt entnahm am Dienstag und am Mittwoch Proben aus den Gewässern. In einer Fischweihe­r-Anlage südlich von Rohrbach wurden tote Fische festgestel­lt. An den betroffene­n Gewässern selbst wurden an beiden Tagen keine toten Tiere gefunden, heißt es beim Landratsam­t.

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Foto: Elisa Glöckner In den Badegraben bei Holzbach ist aus einer kaputten Biogasanla­ge Gärsubstra­t gelaufen. Die Verschmutz­ung zieht sich bis in die Paar.

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