Friedberger Allgemeine

Kontra: Spart euch Urlaubszei­t

- Claudia Egger

Jeder kennt die Situation: Man kündigt an, in den Urlaub zu fahren, und schon tönt es aus allen Ecken: „Ich freu mich schon auf deine Karte.“Also versucht man sich neben dem Packstress noch sämtliche Adressen zusammenzu­schreiben. Im Urlaub ist erst mal Relaxen angesagt und gegen Ende fällt einem ein: „Mist, ich hab’ noch keine Karte geschriebe­n.“Dann geht man gedanklich durch, wen man bloß nicht vergessen darf, und merkt schnell, dass man nicht alle Adressen beisammen hat – wozu auch, schließlic­h kann man sich auch bei Facebook oder WhatsApp schreiben. Meistens verstößt man dann auch noch gegen sein selbst auferlegte­s Handyverbo­t im Urlaub und versucht, online Adressen rauszufind­en. Im nächsten Schritt stellt sich einem die Frage: Was soll ich eigentlich schreiben? Dabei gibt es zwei Typen: die einen, die in kleinster Schrift alle Erlebnisse auf eine Karte quetschen, oder die, die sich für drei Sätze entscheide­n wie „Schöne Grüße aus Zakynthos! Uns geht es gut! Hier ist es sehr heiß und wir sind die ganze Zeit im Meer!“Meistens sind dann die typisch kitschige Karte samt Briefmarke noch sehr teuer und drei Wochen, nachdem man wieder aus dem Urlaub zurück ist, kommen alle Karten an. Der ganze Stress lässt sich vermeiden, indem man all seine Lieben zu seiner WhatsApp-Status-Liste hinzufügt und dort nach Lust und Laune mit eigenen Bildern und Bemerkunge­n den Freundes- und Familienkr­eis auf dem Laufenden hält oder per Mail personifiz­ierte E-Cards schreibt. Man spart sich wertvolle Urlaubszei­t. Denn schließlic­h leben wir in einem digitalisi­erten Zeitalter. Warum also nutzen wir unser heiß geliebtes Smartphone nicht auch hierfür?

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