Friedberger Allgemeine

Pro: Stift und Papier sind Kult

- Catarina Hutzler

Im Zeitalter von Internet und dessen unbegrenzt­en Möglichkei­ten der digitalen Kommunikat­ion gibt es nur Wenige, die wirklich noch handschrif­tlich auf Papier schreiben. Stattdesse­n nutzen sie WhatsApp. Das könnte man zumindest denken. Manche Studien haben ergeben, dass Menschen doch lieber auf dem altmodisch­en Weg ihre Urlaubsgrü­ße an Familie und Freunde verschicke­n. Und das zu Recht, denn egal wie viele Emojis in einer digitalen Postkarte stehen, die persönlich­ere Art ist auf jeden

Fall die Postkarte. Auch wenn es manchmal nur die kurze Info „Wetter schön, Essen super“ist, weiß doch jeder, dass das Briefeschr­eiben aufwendig sein kann. Bis im Strandkios­k eine Postkarte mit passendem Motiv ausgesucht, der Text verfasst und ein Briefkaste­n ausfindig gemacht ist, kann locker einige Zeit vergehen. Und das ist auch gut so, denn es zeigt, dass man selbst im Urlaub etwas Zeit und Mühe für seine Liebsten investiert hat. Außerdem sind handgeschr­iebene Grüße auf Papier nicht so vergänglic­h wie ein Urlaubs-Selfie am Strand, die mal eben übers Handy geschickt werden. Das schaut sich nämlich keiner zweimal an, wohingegen Postkarten von so manchem aufgehoben werden, um sie noch mal zu lesen und sich daran zu erfreuen. Auch wenn der Weg über WhatsApp, SMS oder E-Mail viel schneller und einfacher ist, kommt doch die Frage auf, wie viel Zeit wir damit verbringen, unnötige Smileys hin- und herzuschic­ken. Warum schreiben wir also nicht öfter mit der Hand, gerade dann, wenn wir jemandem eine Freude machen wollen? Daher finde ich, dass das Schreiben von Postkarten nicht so schnell vergessen werden sollte. Und außerdem wäre es doch mal wieder was ganz anderes.

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