Friedberger Allgemeine

Kein Sieger im Finale

Bei einem Vorbereitu­ngsturnier in Kissing zeigen die österreich­ischen Weltmeiste­r und die deutschen Meister aus Stein Kostproben ihres Könnens

- VON ALFRED KELLER

Kissing Wenn während der Woche nach dem Feierabend bei den Amateurspo­rtlern das Training ansteht, dann schafft man es nicht immer, pünktlich am Sportplatz zu sein. Bei zwei der besten Radballman­nschaften der Welt war der Tagesablau­f am vergangene­n Montag deswegen genau getaktet.

Nach der Arbeit schnell nach Hause, einen Happen essen, die Sporttasch­e und das Rad in den Kofferraum und dann gut 160 Kilometer nach Kissing zu den Trainingss­pielen fahren. Neben dem Weltmeiste­r-Duo aus Höchst in Vorarlberg kam auch der deutsche Meister aus Stein bei Nürnberg nach Kissing in die Paartalhal­le. Dazu noch vier Mannschaft­en aus der 2. Bundesliga – und das Turnier war perfekt.

Patrick Schnetzer und Markus Bröll aus dem österreich­ischen Höchst, die Weltmeiste­r der Jahre 2011, 2013, 2014, 2015 und 2016, zeigten den Zuschauern, was diesen Sport auszeichne­t: ausgeklüge­lte Spielzüge, harte Torschüsse in den Winkel und eine einzigarti­ge Präzision bei den Eckballvar­ianten.

Gerhard und Bernd Mlady, die deutschen Meister aus Stein, standen dem wenig nach, doch im Spiel gegeneinan­der gingen die Österreich­er als klarer Sieger vom Parkett.

Die anderen Mannschaft­en kamen im Turnier jeweils auf vier Punkte. Für Martin Egarter und Thomas Kieferle, die erste Mannschaft des RSV Kissing, war das etwas zu wenig. Kissings zweite Mannschaft mit Andreas Pongratz und dem 17-jährigen Michael Grießer holte gegen Niederstot­zingen einen Punkt und setzte sich gegen Stein II durch. Beim Spiel gegen den fünffachen Weltmeiste­r gelang Michael Grießer mit einem Ball durch das Tretlager der Anschlusst­reffer. Richtig jubeln traute er sich gegen den großen Gegner nicht so recht. Erst beim zweiten Treffer war ihm die Freude deutlich anzusehen. Die abschließe­nde 3:11-Niederlage war für die junge Mannschaft sicherlich kein Beinbruch.

Der Turnierlei­ter hatte nun das Finale und das Spiel um Platz drei ausgerufen. Martin Egarter und Thomas Kieferle setzten sich gegen Niederstot­zingen mir 4:3 Toren durch und sicherten sich Rang drei. Im Finale sahen die Zuschauer noch einmal Radball der Spitzenkla­sse. Mit 6:6 Toren gab es ein gerechtes Unentschie­den. Wegen der späten Uhrzeit verzichtet­en die Finalgegne­r Höchst und Stein auf eine Verlängeru­ng. Schön, dass alle Sportler sich am gemeinsame­n Abbau der Tore und Banden beteiligte­n. Nach dem Duschen wartete noch ein kleines Abendessen auf die Mannschaft­en.

Da wurde auch gleich besprochen, sich in ein paar Wochen erneut in Kissing zu treffen. Gegen 23.30 Uhr machten sich alle Gäste auf den Heimweg, und es hieß zwei Stunden Fahrtzeit, kurz schlafen und am Dienstag wieder früh in die Arbeit.

Sportlich geht es für die Kissinger Kieferle/Egarter am 2. September mit der Aufstiegsr­unde zur 1. Bundesliga weiter. Die Brüder Mlady bestreiten am 20./21. Oktober in Hamburg die deutsche Meistersch­aft, und die Österreich­er Bröll/ Schnetzer gehen vom 24. bis 26. November im österreich­ischen Dornbirn als Titelverte­idiger bei den Radball-Weltmeiste­rschaften an den Start.

 ?? Foto: kolbert press ?? Keine Chance hat in dieser Szene Kissings Martin Egarter gegen den präzisen Schuss des österreich­ischen Weltmeiste­rs Markus Bröll. Die Österreich­er waren wie die deut schen Meister aus Stein extra zu einem Trainingst­urnier nach Kissing gekommen.
Foto: kolbert press Keine Chance hat in dieser Szene Kissings Martin Egarter gegen den präzisen Schuss des österreich­ischen Weltmeiste­rs Markus Bröll. Die Österreich­er waren wie die deut schen Meister aus Stein extra zu einem Trainingst­urnier nach Kissing gekommen.

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