Wird der Bahnpark bald Museum?
Das Genehmigungsverfahren für den Betrieb geht in eine entscheidende Phase. Ein schriftliches Konzept des Investors lässt noch auf sich warten
Das Ringen um die Zukunft des Augsburger Bahnparks bleibt spannend: Damit ein dauerhafter Museumsbetrieb auf dem Eisenbahngelände im Hochfeld gesichert werden kann, läuft ein Genehmigungsverfahren. Zuständig ist die Regierung von Oberbayern. Am Donnerstag ist die Frist abgelaufen, in der Einwände zum Projekt erhoben werden können. Wie geht es weiter?
Offen ist derzeit die Frage, ob es Einwände gegen das künftige Museum gibt, die noch genauer abgeklärt und abgewogen werden müssen. Davon wird wiederum abhängen, wie schnell das Verfahren abgeschlossen werden kann. Die Regierung von Oberbayern will sich noch zum aktuellen Sachstand äußern. Die Pressestelle teilte auf Anfrage mit: „Eine Auskunft kann erst nach Sichtung aller Einwendungen und Stellungnahmen, die nach Ablauf der Frist für Stellungnahmen erfolgen wird, getroffen werden.“Voraussichtlich kommende Woche soll es eine Mitteilung geben.
Bei der gemeinnützigen Bahnpark GmbH, die den Bahnpark betreibt, ist man momentan zuversichtlich, dass die Genehmigung fürs Museum zügig erteilt werden könnte. Die Regierung habe alle Unterlagen übermittelt, bis auf eine Stellungnahme der Deutschen Bahn, die um Fristverlängerung gebeten habe, sagte Geschäftsführer Markus Hehl auf Anfrage. „Wir können derzeit keine zentralen Einwände gegen das Projekt erkennen.“Für die Bahnpark-Gesellschaft drängt die Zeit. Sie ist wirtschaftlich angeschlagen und steht kurz vor dem Aus, auch deshalb, weil mit dem aufwendigen Genehmigungsverfahren so niemand gerechnet hatte und der aktuelle Betrieb auf dem Eisenbahnschaugelände dadurch weitgehend lahmgelegt ist. Wichtige Einnahmen fehlen. Mit Hilfe der Stadtspitze wird derzeit ein Rettungspaket erarbeitet. Die Vereinbarungen sehen aber vor, dass die Bahnpark-Gesellschaft im September ein Konzept mit einem Investor vorlegen muss, um eine ausreichende Ertragslage für den Museumsbetrieb zu schaffen.
Die Stadtspitze hatte als Investor Armin Böck vermittelt, einen Abnicht bruchunternehmer und Schrotthändler, der aus Donauwörth kommt. Wie Hehl auf Anfrage mitteilte, hat die Bahnpark GmbH bei Böck eine schriftliche Unterlage angefordert, welche Pläne er konkret auf dem künftigen Museumsgelände verfolgen will. Bislang sei noch nichts eingegangen. Begleitet von der Stadt habe man sich mit Böck nun so geeinigt, dass man sich nach seiner Rückkehr von einem Auslandsaufenthalt möglichst schnell zusammensetzen wolle, so Hehl. Parallel werde weiter nach einem anderen Konzept für einen wirtschaftlichen Betrieb gesucht. Wie berichtet, gab es vor allem bei den Eisenbahnvereinen, die den Bahnpark unterstützen, noch nicht das volle Vertrauen für den Investor Böck.