Friedberger Allgemeine

Die Stärken und Schwächen der Einkaufsst­adt

Das Angebot in Augsburg unterliegt immer einer subjektive­n Betrachtun­g, doch gerade in der Gastronomi­e gibt es erfreulich­e Entwicklun­gen. Gesucht wird der richtige Umgang mit dem Umland

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anfangs bei Weitem nicht von allen erwünscht. Gerade die Konkurrenz in der Innenstadt sprach damals vom falschen Standort. Die Aufregung hat sich gelegt. Heute ist die City-Galerie ein wichtiger Faktor für das Funktionie­ren des innerstädt­ischen Handels.

Die Herausford­erung, die Innenstadt insgesamt zu stärken, besteht weiterhin – unabhängig von Umder bauten. Will Augsburg punkten, darf dies nicht an den Stadtgrenz­en enden. Augsburg als Oberzentru­m muss weit in die schwäbisch­e Region hinausstra­hlen. Ein Anfang ist gemacht, weiteres Potenzial ist vorhanden. Die Steigerung der Zahl von Innenstadt-Besuchern hängt ganz entscheide­nd davon ab, ob Menschen aus den Räumen Landsberg, Donauwörth, Neuburg an Donau, Günzburg die schwäbisch­e Hauptstadt ansteuern. Ob sie wieder Lust daran finden, als kaufkräfti­ge Kundschaft hier Geld auszugeben. Eine Belebung der Innenstadt mit Augsburger­n allein ist ausgeschlo­ssen.

Was eindeutig für Augsburg spricht, ist das Angebot an Cafés und Restaurant­s. Speziell in den Sommermona­ten trägt gerade die Außengastr­onomie viel dazu bei, die Schönheit einer über 2000 Jahre alten Stadt ins Bewusstsei­n zu rücken. Kein Wunder also, dass die Lokale am Moritzplat­z und in der Maximilian­straße stark frequentie­rt sind und zusätzlich neue Lokale eröffnet werden. Das gastronomi­sche Angebot ist ein wichtiger Baustein im Gesamtpake­t.

Wenn Augsburg sich für mehr Besucher aus dem Umland öffnet, ist die Mobilität der springende Punkt. Und hier beginnt ein Spannungsf­eld zwischen heimischen Innenstadt-Besuchern und den auswärtige­n Gästen. Wer in Augsburg lebt, findet den Weg ins Herz der City auf umweltvert­räglichen Wegen. Der Nahverkehr ist sehr gut ausgebaut, das Straßenbah­nnetz funktionie­rt. Auch für Radfahrer hat sich die Erreichbar­keit der Innenstadt stark verbessert. Auswärtige Besucher setzen allerdings verstärkt auf das Auto. Sie wollen mit dem Pkw direkt in die Innenstadt. Es gibt Park-and-ride-Plätze in

Die Altstadt versprüht den besonderen Charme

passender Zahl, sie werden jedoch nicht sehr gut angenommen. Fußgänger, Radfahrer, Nahverkehr­skunde, Autofahrer – es muss auch künftig ein Zusammensp­iel aller Verkehrste­ilnehmer sein. Für die Innenstadt zählt die gute Erreichbar­keit. Die Botschaft kann daher nur lauten: Augsburg ist erreichbar, jeder ist willkommen – egal mit welchem Verkehrsmi­ttel.

Dass die Anfahrt mit dem Auto zu Verkehrspr­oblemen, Lärm und Gestank in der Innenstadt führt, steht fest. Daher ist es geboten, diese negativen Folgen zu minimieren. Ein funktionie­rendes Verkehrsle­itsystem, das nach wie vor fehlt, ist Voraussetz­ung dafür. Auswärtige Autofahrer benötigen Orientieru­ngshilfe. Den Weg in die Parkhäuser sollten sie ohne große Probleme finden. Gelingt dies endlich, ist sehr viel gewonnen.

Augsburg bietet ein außergewöh­nliches Einkaufser­lebnis. Es gilt, damit weiterhin zu werben. Steigende Zahlen in den zurücklieg­enden Frequenzzä­hlungen belegen dies. Letztlich muss der Kunde aber jedes Mal aufs Neue gewonnen werden.

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Foto: Annette Zoepf Die Läden in der Altstadt sind nicht nur wegen ihres Angebots ein Anziehungs­punkt, sondern sind bereits beim Vorbeigehe­n ein Blickfang.
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