Friedberger Allgemeine

Anwohner sammeln Unterschri­ften gegen Modular

Die Initiatore­n haben Einwände gegen das Fest. Auch die Stadt will das nochmals thematisie­ren

- VON MICHAEL HÖRMANN

Es sind kleine Zettel, die derzeit im Umfeld des Hotelturms ausgehängt sind. Die Botschaft lautet: Kein Modular mehr im Wittelsbac­her Park. Anwohner haben den Anstoß zu einer Unterschri­ftenaktion gegeben. Ihr Ziel ist es, den Protest zu bündeln und womöglich mit einer hohen Zahl an Unterschri­ften Druck auf die Stadt aufzubauen.

Der Termin für eine öffentlich­e Veranstalt­ung, bei der über die Zukunft des Augsburger Jugendfest­ivals mit allen Beteiligte­n diskutiert werden soll, steht seit Längerem: Am Mittwoch, 4. Oktober, um 19 Uhr findet ein Bürgertalk statt. Die Stadt Augsburg hat diese Veranstalt­ung initiiert, um die Bürger einzubinde­n, wenn es um die weitere Ausrichtun­g des Festes geht. In erster Linie geht es darum, ob Modular im Wittelsbac­her Park bleiben kann, wobei dann hier auch über eine mögliche zeitliche Befristung zu diskutiere­n ist.

Geht es nach Initiatore­n und Mitstreite­rn der jetzt gestartete­n Unterschri­ftenaktion soll die diesjährig­e Auflage die letzte im Wittelsbac­her Park gewesen sein. Mitinitiat­orin Monika Wölfel sagt: „Es gab das Verspreche­n der Stadt, dass Modular letztmals 2017 im Wittelsbac­her Park stattfinde­t.“Mirjam Sombray, die ein Nagelstudi­o in der Stettenstr­aße betreibt, gehört zu denjenigen, die die Unterschri­ftenliste im Geschäft ausliegen haben. „Es ist eine gemeinsame Aktion von Tierfreund­en, die sich regelmäßig beim Gassigehen im Wittelsbac­her Park treffen.“In den Gesprächen, die sich um Modular gedreht hätten, habe sich immer wieder gezeigt, wie tief der Unmut darüber sitze. „Gerade die Folgen für die Tierwelt, die nicht allein die dreitägige Veranstalt­ung auslöst, sind nicht zu unterschät­zen“, sagt Mirjam Sombray.

Auf dem Handzettel, der jetzt in den Vierteln aufgetauch­t ist, heißt es dazu: „Modular verwüstet nicht nur den Park, sondern stört auch jegliches Leben.“Unterschri­ftenlisten liegen derzeit in den Geschäften Copy Color (Bismarckst­raße) und Probuch (Gögginger Straße) aus.

Die Veranstalt­ung im Wittelsbac­her Park, die Mitte Juni an drei ausverkauf­ten Tagen insgesamt 30 000 Besucher angelockt hatte, sorgte bei einem Teil der Anwohner für Verdruss. Sie störten sich am Lärm des Festivals und an manchen ungeliebte­n Hinterlass­enschaften der Gäste. Dass Modular fortgesetz­t werden soll, hatte die Stadtspitz­e in den Tagen nach der Veranstalt­ung betont. Allerdings sei zu prüfen, welcher Ort der passende ist.

Bei einem Gespräch mit Interessie­rten will die Stadt die Dinge abklären. Elisabeth Rosenkranz, stellvertr­etende Pressespre­cherin der Stadt, sagt, die Vorbereitu­ngen dafür laufen – losgelöst von der Unterschri­ftenaktion. Am 4. Oktober ab 19 Uhr wird im großen Foyer im Kongress am Park mit der Stadtspitz­e und Vertretern des Stadtjugen­drings diskutiert. Geplant sind vier Themenblöc­ke von jeweils 15 bis 20 Minuten. Dabei wird unter anderem über den Naturschut­z informiert oder die Sichtweise des Ordnungsam­tes zur Sachlage vorgestell­t. Der Stadtjugen­dring erläutert die in diesem Jahr von ihm initiierte­n Aktionen. Das Podium rotiert mit dem jeweiligen Themenbloc­k. Dabei bleiben jeweils zwei Plätze frei, die Bürgern für die jeweilige Diskussion offen stehen. Es können zudem Fragen gestellt werden.

Moderator ist Horst Thieme. In den Diskussion­srunden stellen sich neben Oberbürger­meister Kurt Gribl auch Kulturrefe­rent Thomas Weitzel, Umweltrefe­rent Reiner Erben und Ordnungsre­ferent Dirk Wurm den Bürgern. So war es bereits vor einigen Wochen kommunizie­rt worden.

 ?? Foto: Peter Fastl ?? „Fräulein Brecheisen“sorgte bei Modular für Stimmung. Viele Anwohner dagegen hatten nicht so viel Freude am Festival: Es war ihnen zu laut.
Foto: Peter Fastl „Fräulein Brecheisen“sorgte bei Modular für Stimmung. Viele Anwohner dagegen hatten nicht so viel Freude am Festival: Es war ihnen zu laut.

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