Am Sonntag kann man alles über Bienen lernen
Beim Imkertag in Friedberg wird auch die neue bayerische Honigkönigin gekrönt. Was ist sonst geboten?
Friedberg Finden Sie auch, dass es dieses Jahr recht wenige Bienen gab? Das sei vor allem dem kalten Frühjahr geschuldet, wie Monika Theuring vom Landesverband der Imker erklärt. Viele Menschen haben Bienen im Blick – am morgigen Sonntag kann man sich beim Bayerischen Imkertag über die Tiere informieren. Diesen richtet der Imkerverein Friedberg anlässlich seines 125-jährigen Bestehens aus – und das erstmals unter dem Motto „Der Imkertag für die ganze Familie“. Vorsitzender Karl-Heinz Waldmüller erklärt, wie es zum Wandel kam: Imker informieren sich verstärkt im Internet und bestellen dort Waren. So habe der frühere Fachtag seine Bedeutung verloren. Andererseits sei das Interesse in der Bevölkerung gewachsen, Probe-Imkerkurse boomen, Kinder sind begeistert von dem Thema.
Das Programm ist dementsprechend breit gefächert. Die Veranstaltung findet in Gebäude und Hof der Konradin-Realschule statt. Nach einem ökumenischen Gottesdienst um 9 Uhr und der Eröffnung geht das Programm los, das bis 16.30 dauert. Ein Höhepunkt ist die Krönung der Honigkönigin und Honigprinzessin (12.45 Uhr). Katharina Eder aus Vilsbiburg wird in den kommenden zwei Jahren die bayerische Imkerei repräsentieren. Dabei wird sie unterstützt von Honigprinzessin Doris Grünbauer aus Weiden in der Oberpfalz.
Drumherum hat sich der Imkerverein bemüht, für Abwechslung zu sorgen. Zwei Jahre dauerte die Vorbereitung. Alle sieben Imkervereine des Landkreises haben mitgeholfen, auch von der Schule kam Unterstützung, etwa bei der Dekoration. Parallel zu den Fachvorträgen werden zwölf Informationsveranstaltungen und auf dem Schulhof 20 weitere Aktivitäten angeboten.
Sehenswert ist unter anderem der 3D-Film „Das Leben ist kein Honigschlecken“des Meringer Filmers Günter Peschke, der fortlaufend gezeigt wird. Außerdem gibt es in den Klassenräumen Workshops und Informationsstände, unter anderem zu Kochen, Kosmetik, Landwirtschaft, insektenfreundliche Blumen und Gehölzen, Gesundheit und Bienenstichen. Unter Mikroskopen kann man Pollen oder Bienenbeinchen betrachten. Zur Fachausstellung haben sich 26 Aussteller angemeldet, die ihr Angebot auf 370 Quadratmetern präsentieren. Es gibt unter anderem Schmuck, Imkereibedarf und Bienen-Produkte.
Im Schulhof werden Aktionen zum Mitmachen angeboten, die (nicht nur) für Kinder interessant sind: Ohrwurmtöpfe bemalen, Insektenhotels basteln, Kerzen ziehen und Holzpflegeprodukte herstellen. Außerdem gibt es einiges zu sehen: Bunt gestaltete Stöcke der Schulimkerei, Bienenschaukästen und ein Kunstobjekt Wolfgang Auers. Sein Wettglück kann man bei einem Bienenwettflug versuchen, der um 14.30 Uhr startet und nach dem Prinzip eines Brieftaubenfluges funktioniert.
Theuring sagt: „Honig ist Heimat, die man schmecken kann. Und jedes Jahr sorgt die jahreszeitlichund wetterbedingte Zusammensetzung für neue Geschmacksvarianten.“Deswegen fehlt auch ein Stand mit Bienenprodukten aus der Region nicht. Theuring meint dazu: „Mit dem Kauf von heimischem Honig tut man etwas Gutes für die Natur. Honig kann man importieren, Bestäubungsleistung nicht. Deshalb kann man sagen: Honig erhält Heimat.“
IDas vollständige Programm finden Sie online unter www.lvbi.de