Arzneimittel sind keine Kleider
Warum wehren sich die Apotheker so vehement gegen den Versandhandel? Im Internet gibt es doch alles, warum nicht auch Betablocker? Die Antwort ist klar: Sie fürchten um einen Teil ihrer Einnahmen. Noch müssen sich die Pharmazeuten keine Sorgen machen – die Mehrheit der Deutschen setzt auf die Apotheke. Doch der Internethandel ist nicht zu unterschätzen. Er verändert Branchen.
Deutsche Apotheker können den Preis einer Arznei nicht selbst bestimmen, um mit Netz-Rabatten mitzuhalten. Sie kaufen verschreibungspflichtige Medikamente zu einem einheitlichen Preis, schlagen drei Prozent und 8,35 Euro drauf und verkaufen das Mittel zu diesem Preis. Er ist überall in Deutschland gleich. Für den Kunden gibt es dazu Beratung zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten oder Nebenwirkungen. Ein anonymer Versandhändler kann das nicht ersetzen. Medikamente sind eben keine Kleider, die man zurückschickt, wenn sie nicht passen.