Friedberger Allgemeine

Spielplatz sorgt in Mering für Kopfzerbre­chen

Im Bauausschu­ss diskutiere­n die Räte, ob sie an ihrem Konzept festhalten und Stück für Stück die Freizeitei­nrichtunge­n für Kinder erneuern wollen. Eine Entscheidu­ng für den Troppauer Weg fällt ihnen aber schwer

- VON EVA WEIZENEGGE­R

Mering 15 Tagesordnu­ngspunkte mussten die Mitglieder des Meringer Bauausschu­sses abarbeiten, bevor sie zum „schwierigs­ten Thema des Abends“, so Bürgermeis­ter Hans-Dieter Kandler, gelangten. Es ging um die Ersatzbesc­haffung für den Spielplatz am Troppauer Weg in St. Afra. Mehr als eine halbe Stunde lang diskutiert­en die Räte, ob die Version „Grashüpfer“oder das Modell „Fiasko Migale“eingebaut werden soll. Doch wirklich zum Ziel kamen sie am Montag nicht.

Bürgermeis­ter Kandler dazu: „Ich kenne meine Gemeinderä­te zu gut, um nicht zu wissen, dass genau dieses Thema die Gemüter bewegt.“Dabei war es zuvor um Großprojek­te wie beispielsw­eise die künftige Innerortse­ntwicklung (ausführlic­her Bericht dazu folgt) gegangen. Doch diese Themen waren schnell abgehandel­t. Nicht so die Grundsatzd­ebatte, ob neue Spielgerät­e für den Troppauer Weg notwendig sind – die zog sich deutlich in die Länge. Ein speziell geschulter Mitarbeite­r der Gemeinde hatte erhebliche Mängel festgestel­lt. Um haftungsre­chtlich auf der sicheren Seite zu sein, sei es dringend notwendig, die nötigen Sicherheit­svorkehrun­gen zu treffen und die Spielgerät­e auszutausc­hen. „Wenn wir das nicht machen, dann müssen wir die unsicheren Geräte abbauen“, erläuterte Marktbaume­ister Armin Lichtenste­rn. CSU-Fraktionsv­orsitzende­r Georg Resch ließ das Urteil des Gemeindeex­perten zunächst nicht gelten: „Ich war selbst vor Ort, habe den Rütteltest gemacht und da hat nichts gewackelt.“Zudem mache der Spielplatz insgesamt noch einen guten Eindruck auf ihn. „Ich glaube, dass es reicht, wenn wir hier einzelne Elemente austausche­n“, stellte er fest.

Marktbaume­ister Lichtenste­rn erläuterte, dass es im Gemeindera­t ein Konzept gebe, dass nach und nach Spielplätz­e neu gestaltet werden. „Und da hier ja erhebliche Mängel festgestel­lt wurden, schlugen wir den Spielplatz am Troppauer Weg vor.“

Götz E. Brinkmann (SPD/parteifrei) zweifelte, ob diese Maßnahme wirklich notwendig sei: „Müssen wir eigentlich immer eine große Sache daraus machen?“Er plädierte dafür, die maroden Stellen auszubesse­rn und kostendeck­end zu arbeiten.

Doch innerhalb der SPD-Fraktion herrschte keine Einigkeit zu diesem Thema. Irmgard Singer-Prochazka gab zu Bedenken: „Wir hatten bereits vor Jahren, noch unter einem anderen Marktbaume­ister, den Fall, dass sich ein Kind an einer morschen Schaukel ein Bein brach, weil ein Holzbalken auf das Kind gefallen war.“Damals sei es sogar zu einem Prozess gekommen und der Marktbaume­ister zu einer Schadenser­satzzahlun­g verurteilt worden. „Ich denke, dass wir da sehr wohl handeln müssen“, sagte die SPD-Rätin. Wolfgang Bachmeir schloss sich seiner Fraktionsk­ollegin an. „Wir haben einen Fachmann und jetzt wollen wir nicht auf sein Urteil hören – das ist ja auch frustriere­nd für den Mitarbeite­r.“

Kandler bestätigte, dass der Angestellt­e auf verschiede­nste Schulungen geschickt worden war und dessen Urteil sehr wohl ernst zu nehmen sei. Schließlic­h kamen die Bauausschu­ssmitglied­er überein, dass sie sich für ein Ersatzmode­ll entscheide­n, das aber erst Anfang nächsten Jahres gekauft werden soll. Die Kosten kommen damit auch erst im Haushalt 2018 zum Tragen.

Das Problem schien zunächst gelöst, doch jetzt entbrannte die Debatte um das Modell. Marktbaume­ister Lichtenste­rn erläuterte die jeweiligen Vorteile von Robinienod­er Lärchenhol­z. Lärche mit Stahlträge­rn, die im Erdreich versenkt sind, sei leichter auszutausc­hen als die stark verdrehten Robinienst­ämme.

Das Modell Grashüpfer, mit Robinienho­lz, kostete 20784 Euro, die Version mit Lärche 12000 Euro und die Bürgermeis­ter Hans-Dieter Kandler favorisier­te Ausführung „Fiasko Migale“mit Douglasie und Lärche 20000 Euro. Wobei zusätzlich noch eine Schaukel für 3 800 Euro und eine Kamelritt-Wippe für 2460 Euro installier­t werden sollten. Doch weder das Modell mit Robinienho­lz, noch das „Fiasko“mit Lärche und Douglasie, fanden eine Mehrheit. Und so wurde nach ausführlic­her Diskussion der Tagesvon ordnungspu­nkt auf die nächste Bauausschu­sssitzung verschoben. Bis dahin wird zudem noch die ausführlic­he Mängellist­e der Spielgerät­e am Troppauer Weg an die Gemeinderä­te ausgeteilt.

 ?? Fotos: Eva Weizenegge­r ?? Im Meringer Bauausschu­ss diskutiere­n die Räte darüber, ob für die maroden Spielgerät­e am Spielplatz Troppauer Weg in St. Afra Ersatz beschafft werden soll.
Fotos: Eva Weizenegge­r Im Meringer Bauausschu­ss diskutiere­n die Räte darüber, ob für die maroden Spielgerät­e am Spielplatz Troppauer Weg in St. Afra Ersatz beschafft werden soll.
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