24 Stunden aktiv für den Tierschutz
Vor 25 Jahren gründete Armgard Götze den Verein „Mensch- und Tierhilfe Mering“. Heute päppelt sie auf ihrem Gnadenhof nicht nur Pferde und Hunde auf
Mering/Althegnenberg Einen ganzen Zoo betreut Armgard Götze auf ihrem Anwesen in der Gemeinde Althegnenberg. Im weitläufigen Garten und im Haus tummeln sich zahlreiche Hasen, Hunde, Igel, Katzen, Vögel, und auch die beiden Pferde Camilla und Lonely, die in der Nähe untergestellt sind, gehören zur bunten Menagerie.
Trotz ihrer fast 80 Jahre kümmert sich die leidenschaftliche Tierschützerin Tag und Nacht um ihre Schützlinge und sagt: „Die brauchen mich, darum kann ich mir Kranksein nicht leisten!“Die von ihr gegründete „Mensch- und Tierhilfe Mering“feiert heuer ihr 25-jähriges Bestehen und hat seit Kurzem mit Mike Cannaday einen neuen Zweiten Vorsitzenden.
„Den Verein habe ich 1992 ins Leben gerufen, damit ich nicht mehr so viel Hundesteuer zahlen muss und den Ärger mit unserem damaligen Bürgermeister los bin“, erzählt sie und lacht.
Seit ihrer Kindheit in Leipzig liebt sie Tiere und verschenkte 1980 bei ihrer Ausweisung aus der DDR ihr ganzes Vermögen, das sie im Land lassen musste, an Tierschützer. Mit sieben Katzen und drei Hunden kamen sie und ihr Mann nach Markt Indersdorf und halfen bei der Gründung des Tierschutzvereins Dachau.
Heute lebt sie am Ortsrand von Althegnenberg, wo sie auf einem 1200 Quadratmeter großen Grundstück einen Gnadenhof für geschundene und heimatlose Kreaturen eingerichtet hat. Mit der Eintragung ins Vereinsregister erteilte das Landratsamt die Erlaubnis zu einem Heim für Tiere, die misshandelt, beschlagnahmt oder nicht artgerecht gehalten wurden. „Es sind vor allem alte, deren Besitzer gestorben oder im Pflegeheim sind oder die durch menschliche Fehler verhaltensgestört sind“, sagt Götze, die sich auch um die Kastration von Katzen kümmert.
Weil das alles nicht nur Zeit, sondern auch viele Tausend Euro kostet, ist sie bei ihrer Arbeit auf Spender und Unterstützer angewiesen. Neben Vereinsmitgliedern, Tierärzten und Supermärkten hilft auch die Tierpension für Urlauber, das Ganze zu finanzieren; derzeit ist ein Berner Sennhund zu Gast. Götze erinnert sich, wie sie aus einer zwangsgeräumten Wohnung in Leipzig 19 Katzen abholte oder aus einem Stall in Ried 14 verwahrloste Pferde befreite. Ein Jahr lang hat sie auch eine Dogge aufgepäppelt, die nicht laufen konnte.
Sie hilft auch, wenn sich Leute mit jungen oder verletzten Vögeln oder Igeln an sie wenden. „Auf diese Weise kam auch die aus einem Nest Taube Rosi zu uns, die jahrelang bei uns lebte und jeden Morgen mit uns frühstückte.“„Ich war immer ein kleiner Revoluzzer“, sagt die Seniorin, die im Notfall auch recht resolut gegenüber Behörden werden kann, wenn es um Menschen und Tiere in Not geht. Zehn Jahre lang war Armgard Götze über ihr Engagement für den Tierschutz hinaus für die Meringer Tafel im Einsatz, heute holt sie regelmäßig im Fürstenfeldbrucker Raum Waren aus Lebensmittelmärkten ab. Die nie endende Argefallene beit hält sie fit: „Jeden Abend gehe ich zu meinen Pferden und komme selten vor Mitternacht ins Bett!“Die Liebe zu Tieren hat sie auch ihrer Tochter Verena weitergegeben: Die war als Soldatin der Bundeswehr mit ihrem Kampfmittel-Spürhund Cancer bereits im Kundus in Afghanistan im Einsatz.
OKontakt Der Verein Mensch und Tier hilfe Mering ist unter der Telefonnum mer 08202/8385 zu erreichen.