Friedberger Allgemeine

Pfui, Spinne

Der Herbst kommt – und mit ihm ein unerwünsch­ter Mitbewohne­r

- VON REGINA MENNIG

Augsburg Für Menschen mit einer Arachnopho­bie, also panischer Angst vor Spinnen, ist es der blanke Horror: Ein dunkler Fleck in einer Ecke der Wohnung, der sich beim genauen Hinsehen als langbeinig­e Spinne entpuppt. Die am meisten verbreitet­e Spinnenart in deutschen Wohnhäuser­n ist die Winkelspin­ne. Tegenaria domestica heißt die kleine, Tegenaria atrica die große Art.

Im Herbst sind die Spinnen vor allem eines: auffällige­r als sonst. Das sagt der Spinnenexp­erte Christoph Muster von der Arachnolog­ischen Gesellscha­ft: „Die Winkelspin­nen sind dann in der Reifephase – da sind sie am größten, bis zu acht Zentimeter. Und die Männchen sind besonders aktiv und suchen nach Weibchen zur Paarung.“Winkelspin­nen werden etwa ein Jahr alt. Noch vor dem Winter legen die Weibchen ihre Eier und sterben. Der Nachwuchs überwinter­t im Kokon und schlüpft im Frühjahr. In den letzten Jahren habe sich das Vorkommen der beiden Hausspinne­narten hierzuland­e verändert, sagt Experte Muster. „Die Große Winkelspin­ne scheint die kleine Winkelspin­ne zu verdrängen.“

Eine Wohnung komplett spinnenfre­i zu halten, ist ein schwierige­s bis aussichtsl­oses Unterfange­n. Sehr trockenes Klima schreckt die Mehrbeiner ab – Holzstapel und Verschläge ums Haus ziehen sie dagegen an. In Augsburg gibt es derzeit eine besondere Möglichkei­t, sich der Welt der Spinnen zu nähern: Bis 3. Dezember läuft dort im Naturmuseu­m die Ausstellun­g „Faszinatio­n Spinnen“. Zu sehen sind dort unter anderem die größte Spinne der Welt, die Theraphosa blondi, und die legendäre Schwarze Witwe.

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Foto: Manfred Ruckszio , Fotolia Eine Winkelspin­ne.

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