Produktion bei Alno steht still
Dem Küchen-Hersteller ist das Geld ausgegangen
Pfullendorf Für den insolventen Küchenbauer Alno aus Pfullendorf schwinden die Chancen auf Rettung. Wie der vorläufige Insolvenzverwalter Martin Hörmann am Freitag mitteilte, ruhe die Küchenproduktion an den drei Kern-Standorten der Gruppe in Pfullendorf, Enger in Nordrhein-Westfalen und im sächsischen Coswig „ab sofort vorübergehend“. Bestellungen würden nicht mehr aufgenommen. Nach wurden die Alno-Beschäftigten am Freitagvormittag per Intranet über den Produktionsstopp informiert und verließen danach ihre Arbeitsplätze. Der jetzige Schritt wurde nötig, weil Gespräche mit wichtigen Kunden, Lieferanten und Gläubigern über eine Zwischenfinanzierung des seit rund zwei Monaten insolventen Unternehmens gescheitert waren.
Damit steigt der Druck für den Insolvenzverwalter, der seit Tagen versucht, einen Ausweg aus der vertrackten Situation zu finden. Die Suche nach Investoren für Alno oder Teile der Gruppe werde nun intensiviert, hieß es vonseiten der Insolvenzverwaltung. Das „Bieterverfahren laufe weiter“, erste Angebote von Interessenten lägen bereits vor und würden nun geprüft.
Die Unternehmensrettung tritt damit in eine heiße Phase ein, an deren Ende auch die Zerschlagung des Traditionskonzerns stehen könnte. Löhne und Gehälter der rund 1900 Beschäftigten sind nur noch bis Ende des Monats gesichert.
Auf Europas größtem Branchentreff, der Möbelmesse MOW im ostwestfälischen Bad Salzuflen, will Insolvenzverwalter Hörmann an diesem Wochenende mit möglichen Kunden und Interessenten Gespräche über die Zukunft des Traditionskonzerns führen. Der Pfullendorfer Küchenbauer Alno ist ein Schwergewicht im Markt. Vor rund zwei Monaten wurde Alno zahlungsunfähig und versuchte, sich zunächst in Eigenregie zu sanieren. Vor rund zwei Wochen kündigte das Unternehmen an, in eine vorläufige Regelinsolvenz überzugehen.