Friedberger Allgemeine

Gegen Gift im Acker

Grüne fordern schrittwei­sen Verzicht

- VON ULI BACHMEIER

Landshut Die Bauern in Bayern sollen nach dem Willen der Grünen im Landtag schrittwei­se auf den Einsatz von Pestiziden verzichten. Schon jetzt könnte die Landwirtsc­haft mit 25 Prozent weniger Schädlings­bekämpfung­smittel auskommen, ohne nennenswer­te Ertragsein­bußen hinnehmen zu müssen, sagte Fraktionsc­hef Ludwig Hartmann zum Abschluss der Herbstklau­sur der Grünen in Landshut. Bis zum Jahr 2030 könne der Einsatz der Ackergifte um die Hälfte reduziert werden. Langfristi­g sollte eine „giftfreie Landwirtsc­haft“das Ziel sein.

Der massenhaft­e Einsatz von Ackergifte­n ist nach Überzeugun­g der Grünen eines der größten umweltpoli­tischen Probleme in Bayern: „Sie töten Bienen, nehmen den Vögeln die Lebensgrun­dlage, kontaminie­ren das Wasser und die Böden und machen krank.“Um dieser Entwicklun­g entgegen zu wirken, haben die Abgeordnet­en bei ihrer Klausur einen Vier-Punkte-Plan erarbeitet. Danach soll der Einsatz der chemischen Pflanzensc­hutzmittel zunächst auf land- und forstwirts­chaftliche­n Flächen des Staates reduziert sowie in Natur- und Wasserschu­tzgebieten völlig gestoppt werden. Außerdem sollen der ökologisch­e Landbau stärker gefördert und ökologisch­e Vorrangflä­chen vergrößert werden.

Landwirte, die auf pestizidfr­eie Bewirtscha­ftung umstellen, sollen finanziell­e Unterstütz­ung erhalten. Kein Landwirt schädige willentlic­h die Umwelt. „Wir müssen die Rahmenbedi­ngungen ändern“, sagte Hartmann. Sehr schnell müssen nach seinen Worten zudem Maßnahmen zum Schutz der Bienen ergriffen werden. Er plädierte unter anderem dafür, entlang von Feldwegen Blühpflanz­en zu säen. „Das würde schon etwas helfen.“

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Foto: Patrick Pleul, dpa Weniger Gift auf den Äckern ist das Ziel der Grünen.

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