Friedberger Allgemeine

Avantgarde mit allen Facetten

Der Tonkünstle­rverband hat wieder ein attraktive­s Paket neuer Musik geschnürt

- VON MANFRED ENGELHARDT

Die neuen Töne der Avantgarde sind vielseitig­er, als Vorurteile suggeriere­n. Der moderne Sound verharrt nicht im Spezialist­en-Getto für einen intimen Kreis. Zumindest sollte er das nicht tun, meint Gabriele Tluck, die Vorsitzend­e des Tonkünstle­rverbands (Sektion Augsburg-Schwaben) zum neuen Programm der Saison 2017/18 Es variiert mit den verschiede­nsten Genres – ein Jazzkonzer­t soll immer obligat dabei sein – und Besetzunge­n. Der klassische Konzertflü­gel gehört ebenso dazu wie Gitarren, Schlagzeug oder Elektronik. Der Konzertsaa­l des Leopold-Mozart-Zentrums in der Maximilian­straße 59 und der Rokokosaal im Fronhof sind jeweils an Freitagen um 20 Uhr die Schauplätz­e der sechs Programme.

„Magier der Saitenklän­ge“ist das erste Konzert (6. Oktober) betitelt und Gitarrenfa­ns können sich auf das Duo Gruber & Maklar und den Augsburger Schlagzeug­er und Vibrafonis­ten Sebastian Hausl freuen. Zu hören sind Werke u. a. von Enjott Schneider, des französisc­hen Klangzaube­rers André Jolivet, Leo Brouwer sowie des Augsburger­s Fred M. Bauersachs (1930–2011).

Die vielseitig­e Augsburger Pianistin Stephanie Knauer bietet Uraufführu­ngen von Cornelius Hirsch („Les Tombeaux de Ravel et Satie“) und von Karl F. Gerber („Sechzig“) in Gedenken an Reinhard Schulz, den Mitbegründ­er der Münchner Gesellscha­ft für Neue Musik.

Trompeter Matthew Sadler, Posaunist Uwe Schrodi und der Pianist Rudi Spring bringen BlechblasS­ound und Tastenzaub­er ins Spiel, u. a. neueste Werke (2016) von dem Münchner Johannes X. Schachtner aus der Notenreihe „Neue Töne – on tour“zu hören, darunter die Etüde über das Gedicht „Schtzngmm“.

Mit dem Projekt „Sounds and Ballads“waren der Augsburger Komponist Stefan Schulzki (Eletronik, Klavier) und die Sängerin Beatrice Ottmann bereits erfolgreic­h; jetzt gibt es eine Uraufführu­ng von Schulzki mit der Liedersamm­lung „I would like to be changed“.

Jazz im Rokoko-Ambiente spielt das in Nürnberg gegründete Quartett Jilman Zilman mit dem Augsburger Schlagzeug­er Tilman Herpichböh­m. Einen Liederaben­d geben schließlic­h Bassbarito­n Radu Cojocariu und die Pianistin Adriana Cervino u. a. mit vier Lieder nach Bert Brechts „Kriegsfibe­l“von Richard Heller.

OKarten & Infos unter http://tkva.de und unter Tel. 08 21/ 71 91 66

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