Wenn die Schäferhunde Schafe hüten
In Gersthofen werden die deutschen Meister ermittelt
Gersthofen Georg Stegmüller hat derzeit alle Hände voll zu tun. Der Gablinger ist Mitglied im Verein für Deutsche Schäferhunde und leitet an diesem Wochenende das Bundesleistungshüten in Gersthofen. Bei der deutschen Meisterschaft geht es darum, welcher Schäfer seinen Hund und welcher Hund wiederum 300 Schafe im Griff hat.
14 Teilnehmer aus ganz Deutschland kämpfen bis Sonntag am Unteren Auweg um den Meistertitel. Der Ablauf sieht für alle Schäfer gleich aus und dauert im Schnitt eine Dreiviertelstunde: Es gilt, die Schafe, die Josef Hartl aus Mühlheim zur Verfügung stellt, aus einem kleinen Weidestück, dem Pferch, zu treiben. Der Schäferhund umkreist die Herde und los geht der Durchgang beim Bundesleistungshüten.
Das erste Hindernis ist eine nachempfundene Brücke. „Abzug gibt es, wenn die Schafe daneben laufen“, erklärt Organisator Stegmüller. Drei Richter begutachten die gezeigten Leistungen und vergeben Punkte. Dann folgt ein kleines Gehöft, eine Freifläche, 20 auf 50 Meter groß. Die Helfer des Ortsvereins haben dort einen Korridor freigemäht und innerhalb dieser natürlichen Begrenzung müssen die Schafe bleiben. „Linien bewachen“, wie es Stegmüller nennt, heißt es im Anschluss auch im großen Gehöft. Der schwierigste Part folgt zum Schluss: 200 Meter geht es entlang der Straße, wobei die Schafe nur die Hälfte der Fahrbahn einnehmen dürfen. „Deshalb fährt ein Auto auf und ab“, erklärt Stegmüller.
Warum die Veranstaltung in Gersthofen stattfindet? Stegmüller gibt gleich zwei Antworten: Zum einen fand bereits vor 20 Jahren dieser Wettbewerb schon einmal in Gersthofen statt. Andererseits übt die Ortsgruppe seit nunmehr 30 Jahren am selben Hütegelände. „Das muss gefeiert werden. Deshalb findet die deutsche Meisterschaft heuer hier statt“, sagt er.