Der Hochablass ist jetzt oben ohne
Ein Spezialkran hat in den vergangenen Tagen den maroden Betonsteg entfernt. Wie es jetzt weitergeht
Jetzt sieht man dem Hochablass richtig an, dass er eine Baustelle ist: Nachdem das Wehr seit etwa drei Wochen gesperrt ist, wurden in den vergangenen Tagen mit einem Spezialkran die Elemente des maroden Fußgängerstegs von den Pfeilern gehoben und abtransportiert. Jedes Bauteil wog je nach Länge zwischen 40 und 90 Tonnen. Der Kran steht auf einer künstlich aufgeschütteten Kiesbank unterhalb des Wehrs. Sie verschwindet nach dem Ende der Bauarbeiten wieder.
Auf der Hochzoller Seite des Hochablasses (im Bild ganz links) blieben Teile des Stegs erhalten – dieser Abschnitt wurde aber bereits im Zuge des Baus des HochablassKraftwerks vor vier Jahren erneuert, sodass er stehen bleiben kann.
Als Nächstes werden die Stadtwerke eine neue Wasserleitung auf den Pfeilern über den Lech verle- gen, bevor die neuen Fertigteile des Fußgängerstegs eingehoben werden. Er soll im Februar wieder begehbar sein.
Ausgetauscht werden muss auch das Walzenwehr, das im Wehrfeld direkt beim Autokran installiert ist. Das 20 Meter breite Bauteil aus Stahl ist 105 Jahre alt. Zwar hielt es bisher etlichen Hochwassern stand, eine statische Berechnung zur Standsicherheit für das Wehr gibt es aber nicht. Mit mehr als 100 Jahren habe es zudem seine Lebensdauer erreicht, so das Tiefbauamt.
Das Walzenwehr wird durch ein fast baugleiches neues Wehr ersetzt. Der Denkmalschutz hatte für eine Sanierung plädiert, allerdings sah das Tiefbauamt die Walze dafür als zu marode an. Das alte Wehr soll später ausgestellt werden. Insgesamt kostet die Erneuerung um die 3,1 Millionen Euro.
Für die Stadt ist der Hochablass ein teures Bauwerk. Zwischen 1999 und 2006 musste die Wehranlage, die es in dieser Form seit 1912 gibt und die dazu dient, das Wasser für die Stadtbäche aus dem Lech auszuleiten, für 4,5 Millionen Euro saniert werden. Pfeiler waren bröselig und unterspült. Was noch aussteht, ist der Bau der Fischtreppe durch die Stadtwerke, die sie im Zuge des Kraftwerks bauen müssen. Hier gab es aus technischen Gründen Verzögerungen. Vor 2019 ist mit dem Bau nicht zu rechnen.