Friedberger Allgemeine

Standesamt bekommt einen Aufzug

Seit zehn Jahren ist die Sanierung grundsätzl­ich beschlosse­n. Jetzt will die Stadt das Thema anpacken

- VON STEFAN KROG

Pläne und Gespräche für ein behinderte­nfreundlic­hes Standesamt gibt es bereits seit den 70er Jahren, jetzt kommt endlich die Umsetzung: Nachdem es seit zehn Jahren einen Beschluss des Stadtrates und Absichtser­klärungen der Politik gibt, wird das Gebäude nun umgebaut. In der Vergangenh­eit flog das Projekt in den Haushaltsb­eratungen aber aus dem städtische­n Etat, zuletzt schob man es, weil noch weitere Baumaßnahm­en absehbar waren, die nun alle auf einmal erledigt werden.

Ab kommenden Montag wird das Gebäude in der Maximilian­straße außen saniert. Fassade und Fenster bekommen einen neuen Anstrich. Die Arbeiten, die etwa 75000 Euro ausmachen, sollen in diesem Jahr abgeschlos­sen werden. In den Jahren 2018/19 soll das Gebäude dann barrierefr­ei gemacht werden. Dazu gehört auch ein Aufzug. Bei Trauungen haben gehbehinde­rte Besucher bisher das Problem, nicht ohne Weiteres in die Trausäle im ersten Stock gelangen zu können. Der Bauantrag sei inzwischen in der Bauverwalt­ung eingereich­t worden, so das Liegenscha­ftsamt. Man rechne bis Ende des Jahres mit der Baugenehmi­gung. Auch das EDV-Netz und der Brandschut­z sollen verbessert werden. Dafür sind 2,4 Millionen Euro vorgesehen.

Pro Jahr kommen 60000 bis 70 000 Besucher in die Behörde. Auch ältere Menschen oder Eltern mit Kinderwage­n haben bei bis zu 56 Stufen ein Problem. Zweite Bürgermeis­terin Eva Weber sagt, dass das Standesamt „für viele Bürgerinne­n und Bürger ein zentraler Ort ist, wenn sie den Bund für das Leben eingehen. Damit sollte ein solches Gebäude auch entspreche­nd repräsenta­tiv sein. Der Stadt ist es daher wichtig, dass es dem Anlass entspreche­nd saniert wird“.

Im aktuellen Doppelhaus­halt 2017/18 ist für die Maßnahme allerdings

60000 bis 70000 Besucher kommen jährlich

kein Geld eingeplant. Sie stand bisher im – allerdings unverbindl­ichen – Investitio­nsprogramm für die Jahre 2019/2020. Laut Finanzrefe­rat habe man aufgrund der Wichtigkei­t die Sanierung im ersten Nachtragsh­aushalt 2018 eingeplant. Diesem muss der Stadtrat noch zustimmen.

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Foto: Klaus Rainer Krieger Die Pläne gibt es bereits seit den 70er Jahren – nun wird das Augsburger Standesamt behinderte­nfreundlic­h umgebaut.

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